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„Kölsche Miljönäre“Langer Joe: Nas hielt mich für einen Auftragskiller

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„Gute Freunde kann niemand trennen“: Der „Lange Joe“ (r.), deessen wahrer Name nicht bekannt ist, verlebte  so manche durchgezechte Nacht mit Schauspieler Heiner Lauterbach.

Köln – Wer im Miljö seinen Rang hatte, verteidigte ihn bis aufs Blut. Das musste auch der „Lange Joe“ zu spüren bekommen.

Denn der Lebemann, der mit seinem Kumpel Heiner Lauterbach wilde Ring-Nächte durchzechte, hatte eines Tages „Schäfers Nas“ am Hals. Und das war alles andere als lustig..

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Langer Joe, stimmt es, dass Du mit der Nas auch mal Theater hattest?

Ja. Es gab den Steinhausen, mit dem hatte der Hein mal einen Puff in Aachen gehabt. Als ich ihn kennenlernte, sagte er mir: „Ich hab einen großen Feind in Köln. Die Nas.“ Die hatten sich irgendwann mal zerstritten. Und ich hing immer mit dem Steinhausen ab. Ich sagte ihm: „Ok, aber damit habe ich ja nichts zu tun.“

Jedenfalls war ich mal mit dem Caddy im Metropolitan am Zocken. Mein blauer Pontiac Firebird stand vor der Tür. „Wem ist der blaue Pontiac?“, fragte auf einmal eine Stimme im Rücken. Ich drehte mich um - und da stand die Nas in der Tür. „Du weißt doch, dass das meiner ist“, sagte ich. „Alle Mann raus hier, wir beide haben was zu besprechen“, meinte er nur. Caddy zuckte zusammen: „Auwei.“ Tja, dann saß ich da allein mit dem Hein am Tresen.

Und dann?

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Quizfrage: Welchem Körperteil verdankte Hein Schäfer seinen Spitznamen?

„Ich glaube, ich weiß, worum es geht“, begann ich. „Ach ja?“ „Ja. Um den Steinhausen.“ „Ach, du weißt das?“ „Aber was Ihr beide habt, dafür kann ich ja nix, Hein. Ich bin mit dem Jung zusammen, der ist zu mir korrekt.“ „Aber ich hab drei Bänder. Darauf hört man, wie er dir 40 Mill bietet, um mich umzulegen. Außerdem weiß ich, dass er Kanonen gekauft hat.“ Ich: „Bist du bestusst? Wie ich soll dich umlegen? Ich hab vier Schüss am Laufen, was sind da 40 Mill? Was ist das für eine Summe? Habe ich gar nicht nötig. Aber dass Steinhausen Kanonen hat, weiß ich.“ - „Wie du weißt das?“ „Ja“, sag ich, „eine 635er“.

„Die Kugel fang ich mit dä Zäng“, fluchte Hein. In dem Moment packte er mich am Hals und haute mir direkt eine rein. Ich rutschte vom Hocker auf die Erde, da packte er mich mit meinen 95 Kilo wieder und schmiss mich über drei Tische. Ich hatte keine Angst, ich hatte Panik. Heins Devise war ja immer: Erst platt machen, dann sprechen.

Ich versuchte zu fliehen, die Treppe runter. Da war die Küche und da lag das Fleischerbeil vom Lotzke für die Koteletts. Ich dachte, wenn der runterkommt, hau ich direkt zu. Aber er blieb oben. An der Theke sitzen. „Komm her!“ rief er. „Meinst du, das ist schon vorbei?“ Hermanns Tünn, Essers Häns und der Buschmann versuchten auf ihn einzureden – aber auch die drei schmiss er durch den Laden.

Ich sagte ihm, „Hein, trink Kaffee, beruhig dich. Bring die Bänder mit, dann hast du den Beweis.“ In dem Moment kam der Dieter Rückel rein. Auf den hatte er auch einen Hals. Die Nas war radervoll und gab dem direkt einen K.O. Dann kam er wieder zu mir: „Ich glaub dir schon, aber wir sprechen uns wieder.“

Wie ist die Sache geendet?

Mehrmals hat er mich einbestellt, einmal zum Bonner Verteiler, einmal in den Rheinauhafen. Im Hafen empfing er mich mit gezogener 45er: „Und driesst dir jetzt in die Botz?“ Aber es war nur ein Bluff. Stattdessen zeigte er mir dann sein Schiff.

Kurz danach in der Stadt stand er mit seinem lindgrünen Rolls neben mir an der Ampel. Die Scheibe ging runter und er hielt mir die Knarre entgegen. Aber auch das war nur Spaß. Ein makaberer Spaß. „Wenn du schießt - warte - treff nicht mein Auto“, sagte ich. Da lachte die Nas nur. Aber den Steinhausen, den hat er immer in Ruhe gelassen. Der hatte die Korsen hinter sich, die redeten nicht, die schossen. Und das wusste der Hein. Der war ein Ungeheuer, aber verrückt war der nicht.

Hast du die Ringschlacht miterlebt mit dem Dummse Tünn?

Das war im P1, die Disko vor dem Friesenplatz. Ich saß da mit dem Dummse Tünn, da kam der Gerd rein, der Lakai von der Nas. Dumm war breit und meinte zu ihm nur: „Sag deiner Nas, er kann antreten.“ Es dauerte 20 Minuten, da kam der Hein tatsächlich rein.

Tünn war ein guter Freund von mir, aber er hatte keine Chance, so besoffen wie er war. Die gingen raus und dann ging es zur Sache. Das Blut lief. Und da kam schon die Schmier an. Zwei kleine Polizisten. Wir standen vor der Tür. „Hein, gib mir ens das T-Shirt.“ Nas zog es aus, „Hier Tünn.“ Eine Anzeige gab es nicht, die Polizisten sind wieder abgehauen.

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