Die AfD hat zu einer fragwürdigen Gegenaktion zum „Pride Month“ aufgerufen, zu der Kölnerinnen und Kölner eine eindeutige Haltung haben.
Hetze gegen „Pride Month“Nach AfD-Aufstand: Köln positioniert sich klar und deutlich
Politikerinnen und Politiker der AfD haben angesichts des weltweit am 1. Juni startenden „Pride Months“ eine Gegenaktion ins Leben gerufen: Die Partei und ihre Anhängerinnen und Anhänger fluten seit dem 1. Juni die sozialen Netzwerke mit Bildern, in denen ein schwarz-rot-goldener „Stolzmonat“ propagiert wird.
Dabei wird die Deutschlandfahne meist in sieben Farben gezeigt, um die Regenbogenflagge zu imitieren. Die Kölner LGBTQI+-Community hat dazu eine ganz klare Meinung.
LGBTQI+: Kölner Anyway mit klarer Meinung zum AfD-„Stolzmonat“
„Schwarz-Rot-Gold ist bunt genug“, heißt es etwa in einem Tweet der AfD in NRW. Auch die Berliner Fraktionsvizechefin Beatrix von Storch äußerte sich auf Twitter mehr als fragwürdig: „#PrideMonth in die Tonne! Schluss mit diesem zwanghaften Minderheitendiktat. Runter mit der #Regenbogenfahne.“
Die Kölner LGBTQI+-Community hat eine ganz klare Meinung zum Aufruf der rechtsorientierten Partei. Der „Pride Month“ ist immerhin wichtig für Köln, weil er vielen Menschen Mut macht und Hoffnung auf eine vielfältige Welt ohne Hass und Diskriminierung gibt.
Auf EXPRESS.de-Anfrage erklärt Jürgen Piger, Geschäftsführer der queeren Jugendeinrichtung anyway in Köln: „Immer noch werden mehr als 80 Prozent queerer Jugendlicher aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Zugehörigkeit diskriminiert.“
Auch Maurice Schmitz, aktueller Mr. Gay Germany, hat sich zur fragwürdigen Aktion der AfD geäußert. In einem TikTok-Video auf dem queeren Account von EXPRESS.de macht der Kölner seinen Standpunkt deutlich.
Sehen Sie hier unser TikTok-Video:
EXPRESS.de hat außerdem bei Influencer und Podcaster Patjabbers („Schwuler gehts nicht“) nachgefragt. Was er vom sogenannten „Stolzmonat“ der AfD hält, sehen Sie ebenfalls im Video oben.
Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:
Piger vom Kölner anyway warnt: „Die Gewalt gegenüber queeren Menschen nimmt kein Ende, im Gegenteil sogar, es wird immer schlimmer. Die jüngsten Zahlen für 2022 zeigen, dass die Fälle von Gewalt gegenüber queeren Menschen so stark wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr angestiegen sind.“
„Wir brauchen keinen ‚Stolzmonat‘, sondern mehr Menschlichkeit, Miteinander, mehr Solidarität und mehr Gerechtigkeit. Wir lassen uns nicht spalten“, so Jürgen Piger im EXPRESS.de-Gespräch. (als/mt)