Mord an Jungen (†15) in KölnEin Beschuldigter (26) musste jetzt schon vor Gericht

Ein Mann in Handschellen und mit einem Pullover über Kopf und Gesicht nimmt auf der Anklagebank Platz. Seine Anwältin leitet ihn mit der Hand.

Der Mordverdächtige (26) wird von seiner Verteidigerin Anne Kieven zur Anklagebank im Kölner Amtsgericht geleitet.

Er soll am Mülheimer Hafenmord beteiligt gewesen sein: Jetzt musste der 26-Jährige jedoch wegen eines älteren Vorwurfs vor Gericht.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Der Mord an einem 15-Jährigen hat für Trauer und Fassungslosigkeit gesorgt. Der Junge musste offenbar sterben, weil er einen seiner späteren mutmaßlichen Killer vor Gericht belastet hat.

Drei Tatverdächtige (18, 20, 26) sitzen inzwischen wegen gemeinschaftlichen Mordes in U-Haft. Der älteste musste sich allerdings bereits jetzt vor Gericht verantworten – wegen illegalen Waffenbesitzes.

Mord am Mülheimer Hafen: Ein Beschuldigter vor Kölner Amtsgericht

Der 26-Jährige soll eine halbautomatische Reck P8 mit Magazin und Munition besessen haben. Die Pistole war im Rahmen einer Polizei-Razzia in seiner Mülheimer Wohnung gefunden worden.

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Im Prozess am Montag (18. März 2024) vor dem Kölner Amtsgericht räumte der Angeklagte den Vorwurf ein und kassierte ein Jahr auf Bewährung, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet. Der 26-jährige Kölner hat bereits eine dicke Strafakte unter anderem wegen Drogenhandels und Hehlerei.

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Auch an dem Mord an dem 15-Jährigen soll der Mann beteiligt gewesen sein. Zusammen mit einem 18- und einem 20-Jährigen.

„Alle drei nehmen von ihrem Schweigerecht Gebrauch“, sagte Ulrich Bremer, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, am Dienstag (19. März 2024) gegenüber EXPRESS.de.

15-Jähriger in Köln-Mülheim getötet: Leiche lag am Hafen

Sonntagmorgen (17. März) war die halbnackte Leiche des Jugendlichen am Mülheimer Hafen entdeckt worden. Zwei der Beschuldigten sollen in der Nacht zuvor regelrecht Jagd auf den 15-Jährigen gemacht und gegenüber dessen Vater gedroht haben: „Wenn wir deinen Sohn finden, bringen wir ihn um.“

Der Vater hatte daraufhin seinen Sohn sofort kontaktiert. Doch der hatte die Drohung heruntergespielt, wohl, um seine Eltern nicht zu beunruhigen.

Kurz darauf, gegen 1.30 Uhr, sollen zwei der Beschuldigten den 15-Jährigen vor einer Gaststätte entführt und zum Hafen gebracht haben. Dort musste sich der Junge bis auf die Unterhose ausziehen, bevor er durch mehrere Messerstiche starb. Die Tatwaffe, so Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer, sei bislang nicht gefunden worden.