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Konkurrenz für Taylor SwiftUS-Popstar sorgt für neuen Kreisch-Rekord in Kölner Lanxess-Arena

Olivia Rodrigo tritt in der Lanxess-Arena auf.

Zum Heulen schön: US-Superstar Olivia Rodrigo begeisterte ihre Fans am Mittwochabend (12. Juni 2024) in der Lanxess-Arena.

US-Popstar Olivia Rodrigo hat für eine ausverkaufte Lanxess-Arena gesorgt. Beim Auftritt präsentierte sie quasi ihr komplettes Repertoire. Und das wirkt schon verdammt eingängig.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Dann hebt sie ab und völlig losgelöst schwebt Olivia Rodrigo durch die mit 17.000 Fans restlos ausverkaufte Lanxess-Arena. Mit dem heimlichen Hit der beginnenden Fußball-Europameisterschaft hat die US-Amerikanerin sicher nicht viel am Hut, trotzdem sorgt sie in diesem Moment für einen magischen „Major Tom“-Moment.

Wie der Superstar der „Generation Z“ da am Mittwochabend (12. Juni 2024) singend im Sichelmond durch ein Meer von Sternen über den Köpfen der Fans eine Runde dreht, das wirkt vielleicht vordergründig furchtbar kitschig, berührt aber mit den Balladen „Logical“ und „Enough for you“ dann doch sehr.

Olivia Rodrigo: Dreifache Grammy-Gewinnerin mit Streaming-Rekorden

2022 trat die Sängerin und Schauspielerin noch im Palladium auf, jetzt war selbst die Arena zu klein. Gut möglich, dass der nächste Köln-Besuch von ihr im Stadion über die Bühne geht. Das Potenzial, in einer Liga mit Über-Star Taylor Swift zu spielen, hat die dreifache Grammy-Preisträgerin auf jeden Fall, das zeigten ihre 23 präsentierten Songs mit verdammt eingängigen Melodien.

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Hunderte Eltern standen nach der Show auf dem Arena-Plateau oder parkten beidseitig die Gummersbacher Straße zu, um den glücklichen, teils verheulten Nachwuchs wieder in Empfang zu nehmen. Das Durchschnittsalter in der Halle lag vermutlich unter 20 Jahren, nur vereinzelt wagten auch ein paar Erziehungsberechtigte das Abenteuer, sich den wohl vielversprechendsten US-Popstar der Neuzeit anzuschauen.

Olivia Rodrigo tritt in der Lanxess-Arena auf.

Olivia Rodrigo bot das komplette Konzerterlebnis – mit siebenköpfiger Band und acht Tänzerinnen.

Rodrigo legte in drei Jahren eine Raketen-Karriere hin. Nach ihrer Zeit in den Disney-Teenie-Serien wie „High School Musical“ kam erst ihr erstes Album „Sour“, zwei Jahre später „Guts“, was übersetzt in etwa Bauchgefühl bedeutet. Sechs der Songs auf dem Album kamen auf mehr als eine Milliarde Streams, zwei sogar auf über zwei Milliarden.

Die Künstlerin mit dem silbernen Glitzer-Outfit, der Netzstrumpfhose und den Doc Martens versteht es in der Tat perfekt, über ihr Bauchgefühl zu singen: Liebeskummer, Herzschmerz, Trennungen, Schönheitsideale, der Abschied von der Teenie-Zeit. Wenn sie in „Brutal“ singt: „Es ist brutal da draußen, ich habe die 17 so satt, wo ist mein verdammter Teenagertraum?“, dann klingt das authentisch.

Köln war bereits das 51. Konzert der Erfolgstour. Entsprechend eingespielt agiert Rodrigo mit ihrer ausschließlich weiblichen siebenköpfigen Band und den acht Tänzerinnen. „Schreit, springt, singt“, fordert die 21-Jährige. Den Hinweis hätte es nicht gebraucht. Von der ersten Sekunde bei „Bad Idea Right?“ schmettern die (fast ausschließlich weiblichen) Fans jede Silbe absolut textsicher mit.

In der Arena herrscht 100 Minuten lang ein ohrenbetäubender Lärm, der sich noch weiter steigert, als ihr Idol das Publikum auffordert, um die Wette zu kreischen. „Wie geht’s euch, Köln? Habt ihr Spaß? Dieser Abend ist ganz speziell“ – Die Zwischenrufe verdienen sicher keinen Originalitätspreis. Dafür fordert sie ihre jungen Gäste rührend auf, erst die beste Freundin, dann die Eltern, die mitgekommen sind, zu umarmen und drücken.

Olivia Rodrigo tritt in der Lanxess-Arena auf.

Schreien und singen bis zum Tinnitus: Beim Konzert von Olivia Rodrigo wurde eine neue Kreisch-Bestmarke aufgestellt.

Kurz nach dem Start haut die Streamingrekorde-Brecherin den Mega-Hit „Vampire“ raus, kurz danach stimmt sie am Klavier sitzend ohne ihre Band ihren größten Hit „Drivers Licence“ an. Die Ballade handelt von einem jungen Mädchen, das den Führerschein bekommen hat, und jetzt eigentlich zu ihrem Freund fahren will. Doch der hat inzwischen eine andere. Der 2021 während der Pandemie veröffentlichte Song machte Rodrigo über Nacht zum Weltstar.

Damit war das Pulver aber noch längst nicht verschossen. Die Künstlerin versteht das Spiel mit der Kamera blendend, die Bühne bietet mit Hebepodesten und Glasboden allerlei technische Feinheiten. Die Outfits werden mehrmals gewechselt, am Ende rieselt Konfetti. Als sich die Sängerin mit Gitarristin Daisy Spencer auf den Bühnensteg hockt und die wunderschönen Lieder „Happier“ und „Favorite Crime“ präsentiert, kann die Menge vor dem großen Finale noch einmal kurz durchschnaufen.

Olivia Rodrigo: Bühne mit Glasboden, Konfetti-Regen beim Finale

Denn dann folgen die Rockknaller wie „Obsessed“ oder „All-American Bitch“. Nachdem Rodrigo kurz zuvor noch an Miley Cyrus oder Billie Eilish erinnert hat, bricht plötzlich die Avril Lavigne in ihr durch.

„Girlie Pop“ steht beim Zugabe-Kracher „Good 4 U“ auf ihrem T-Shirt. Doch was diese freche 21-Jährige auf die Bühne zaubert, geht über schlichten Pop hinaus. Das dürfte das nächste ganz große Ding der US-Musik sein.