Nächste Runde im Plakat-Wahnsinn in Köln – wieder geht es um die CDU im Kölner Süden.
Trotz harter KritikWeiter Plakat-Wahnsinn in Köln – CDU-Kandidat kann drüber lachen
Sowohl im Bund als auch lokal: Es sind keine einfachen Wochen für die CDU.
Neben der harten Kritik an Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69) wegen seiner vermeintlichen Nähe zur AfD kamen auch die Vorbereitungen auf die OB-Wahl in Köln ins Stocken – wegen der internen Fehde um den geeigneten Kandidaten.
Neue Runde im Plakat-Wahnsinn in Köln – CDU antwortet mit Humor
Ein Nebenthema im Bundestagswahlkampf, vor allem in Köln: die teilweise groteske Plakat-Ansammlung, besonders im Kölner Süden, dem Wahlkreis von CDU-Kandidat Daniel Otte. EXPRESS.de hatte zuletzt regelmäßig darüber berichtet. Teilweise sind bis zu acht identische Plakate an einer (!) Laterne zu sehen.
Das bringt viele Kölnerinnen und Kölner auf die Palme. „Man könnte denken, er hat schwere Minderwertigkeitskomplexe“, erklärte Leser Jörn V., der ein entsprechendes Foto schickte, gegenüber EXPRESS.de. „Das ist ja schon Belästigung.“ Auch Leserin Felicitas T. meint: „Das ist eine geile Steuerverschwendung.“
Die CDU selbst kann über das Thema schmunzeln – und antwortet mit Humor. In einer nicht ganz ernst gemeinten Pressemitteilung, die auch EXPRESS.de vorliegt, feiert die Partei einen „Plakat-Coup“, mit dem man sich „die absolute Laternenherrschaft an der prestigeträchtigen Kreuzung Schillingsrotter Straße/Römerstraße“ gesichert habe.
An der Kreuzung waren schon vor einigen Tagen acht Plakate von Otte übereinander zu sehen gewesen, ganz oben thronte jedoch ein einzelnes von Grünen-Kandidat Sven Lehmann. Der schrieb spöttisch auf Instagram: „Wenn dir die Argumente ausgehen, stapelst du halt Plakate.“
Hier den Post von Sven Lehmann auf Instagram ansehen:
Die CDU kontert nun und hat das Lehmann-Plakat weiter nach unten gehangen, quasi auf Platz acht in der Neuner-Reihe. Die Plätze eins bis sieben sowie Platz neun sind mit Otte plakatiert.
„Ich habe hart dafür gekämpft“, wird Otte mit einem Augenzwinkern zitiert. „Es war eine Herausforderung, doch nun ist es amtlich: Die Pole Position gehört mir! Jetzt dürfte auch der letzte Wähler verstanden haben, dass es am 23. Februar nur eine Entscheidung gibt.“
Auch eine Anwohnerin sei zur neuen Anordnung befragt worden. „Klar, die CDU gehört auf Platz eins“, habe sie gesagt, heißt es. „Die Grünen spielen hier doch keine Rolle. Jetzt stehen sie halt im Tabellenmittelfeld, das passt doch.“ Ob die echten Anwohnerinnen und Anwohner im Kölner Süden über den Plakat-Wahnsinn in ihrem Veedel genau so denken?
Zuletzt hatte sich auch Bürgermeister Manfred Giesen (Grüne) in die Thematik eingeschaltet: „Hier verliert man tatsächlich jegliches Maß“, ist Giesen nicht gerade begeistert und fragt gegenüber EXPRESS.de: „Wer hat solch einen Geltungsdrang? Wer vermüllt so ungehemmt ‚meinen‘ Bezirk? Wer achtet so wenig die Umwelt und verpulvert hier wertvolle Ressourcen? Wer verschleudert so finanzielle Mittel, die an anderer Stelle besser eingesetzt wären?“
Gleichzeitig versucht der Bezirksbürgermeister, mit Ironie die Plakatflut zu kontern. „Wenn es die Bürgerschaft des Bezirks es wirklich will, lasse ich die Laternenmasten verlängern.“ Dann würden sicher auch zehn Plakate an einen Lichtmast passen.
Ein Verstoß im Wahlkampf ist das Vorgehen derweil nicht. Die Stadt Köln hat allerdings in Sachen Wahlwerbung einen Katalog mit klaren Regeln aufgestellt.
Unter anderem müssen die Parteien Anzahl und Örtlichkeiten der Plakate bis spätestens zum 23. Februar 2025 der Stadt melden. Diese Regelung gilt für Plakate mit der Größe bis maximal DIN A0 (84,1 cm mal 118,9 cm). „Eine generelle Genehmigung zum Aufhängen ist nicht erforderlich“, teilt die Stadt mit.