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Polizeigewalt in Köln?Einsatz eskaliert: 52-Jährige erhebt schwere Vorwürfe

In Köln ist ein Polizeieinsatz eskaliert. Eine 52-jährige Kölnerin, ein Mann, der ihr helfen wollte, und eine Polizistin wurden dabei verletzt.

von Adnan Akyüz  (aa)

Schwere Vorwürfe gegen die Kölner Polizei. Die Kölnerin Maria Clara Vivacqua Tafuri (52) aus Porz-Eil ist ihrer Ansicht nach Opfer von Polizeigewalt geworden. Der Einsatz vom Montag (25. April) wurde gefilmt und hat das gesamte Veedel in Aufruhr versetzt.

Maria Clara Vivacqua Tafuri (52) lebt seit 2008 mit ihrem Mann Francesco (65) in Eil. Die Kölnerin kümmert sich seit Jahren auch um den dortigen Hundepark, ist im Vorstand eines Eiler Ortsvereins. Dabei hatte sie sich etwa darum gekümmert, dass eine getrennte Hundewiese eingerichtet wird, damit sich Mensch und Tier nicht gegenseitig stören. Sie im Veedel zudem als Friseurin recht bekannt, wie sie erzählt.

Köln: Frau erhebt Vorwurf der Polizeigewalt nach Einsatz in Porz

Am Montag ist es dann zu dem Vorfall mit der Polizei gekommen. Was sie erlebt hat, schildert die Kölnerin im Gespräch mit EXPRESS.de so: „Es gab einen Einsatz wegen randalierender Jugendlicher im Eiler Park. Ich lief da entlang und die Polizisten verlangten einen Ausweis von mir. Den hatte ich aber nicht dabei. Ich habe meine Personalien angegeben und ein Beamter im Auto wollte sie kontrollieren.“

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Eine Frau mit einer Halskrause sitzt in einem Sessel.

Maria Clara Vivacqua Tafuri am Donnerstag (28. April) in ihrem Friseurgeschäft in Porz-Eil. Sie hat Schürfwunden an ihrer Stirn und trägt eine Halskrause, weil sie bei dem Polizeieinsatz am Montag verletzt wurde.

Diese harmlose Situation sei dann eskaliert, wie die Kölnerin weiter erklärt: „Ich habe meinen Mann angerufen, damit er meinen Ausweis vorbeibringt. Wir wohnen direkt angrenzend. Die Beamten nahmen dann an, ich hätte sie gefilmt, was nicht der Fall war. Die Beamten verlangten, das Smartphone heraus zu geben, was ich verweigerte. Ruckzuck wurde ich in den Schwitzkasten genommen, zu Boden gerissen, mit Handschellen fixiert und über den Schotterweg geschliffen. Anschließend knieten zwei Beamte auf meinem Rücken, während sie mein Gesicht auf den Boden gedrückt haben.“

Auf einem Video sind die Szenen zu sehen. Auch wie ein Nachbar, der versuchte, der Kölnerin zur Hilfe zu eilen, von der Polizei festgehalten wird. Er hatte das Geschehen von seinem Balkon beobachtet und die Polizei aufgefordert, die Frau in Ruhe zu lassen, da sie ja nichts gemacht habe.

In der Zwischenzeit war Francesco Tarufi, der Ehemann der Kölnerin dazugekommen. „Unser Nachbar wurde sofort mit Pfefferspray attackiert, mehrere Beamte knieten auf seinem Rücken, haben seine Arme nach hinten gerissen, um ihm Handschellen anzulegen. Mit einer Brutalität, die mit Worten nicht zu erklären ist“, schildert er.

Er habe den Polizisten noch erklärt, dass der Nachbar schwerkrank ist. „Sie haben sehr gelassen ‚das ist uns egal‘ geantwortet“, berichtet Francesco Tarufi. Auch die Hinweise, dass seine Frau an Klaustrophobie leidet, mehrere Bandscheibenvorfälle erlitten hatte und noch vor kurzer Zeit an Schenkelbruch sowie Leistenbruch operiert wurde, hätten die Einsatzkräfte ignoriert.

Ein Mann steht an einem Tresen eines Friseurgeschäfts.

Francesco Tarufi, hier am Mittwoch im Friseurgeschäft in Porz, kann nicht fassen, was seiner Frau passiert ist.

„Auf meine Frage, was es für einen Grund gebe, mit solch brutaler Gewalt, meine Frau zu traktieren, kam die Antwort ‚erklären wir Ihnen später‘“, sagt der geschockte Kölner. Eine Erklärung habe es bis heute nicht gegeben.

Die Beamten sollen dann die Löschung der vermeintlichen Aufnahmen verlangt haben. „Eine Beamtin kam mit dem Smartphone, ich habe es entsperrt und die Beamtin konnte keine Aufnahme finden, weil keine Aufnahmen gemacht worden waren, was meine Frau mehrmals auch gesagt hatte“, schildert der Kölner noch.

Der Nachbar sei von sechs Polizisten, „die immer wieder brutal auf ihn drückten, mit Füßen und Knie“, wie Zeugen schildern, traktiert worden sein. „Unglaublich mit was für einer Brutalität sie vorgegangen sind. Vor allem völlig grundlos. Insbesondere gab es zwei Beamte, sehr brutal waren und später das Ganze als Missverständnis darstellten wollten. Natürlich ohne jegliche Entschuldigung“, erklärt Franceso Tarufi sauer.

Es sei „einfach nur peinlich, dass diese Beamte sich dein Freund dein Helfer nennen“, sagt der Kölner und erklärt: „Wie kann man als Mann selbst bei einem Polizeieinsatz so Brutal mit einer Frau umgehen, unbegreiflich. Bei allem Verständnis für den Frust, den manche Beamte haben, sollte das jedoch nicht an unschuldigen Menschen ausgelassen werden.“

Auch Tage später leiden Maria Clara Vivacqua Tafuri, ihr Mann und ihr Nachbar unter den Folgen des Polizeieinsatzes. Die Kölnerin hat mehrere Blutergüsse, Hämatome, eine große Schürfwunde im Gesicht und trägt eine Halskrause. „Mir geht es beschissen, ich kann mich kaum bewegen“, erklärt sie.

Was sagt die Polizei zu den Vorwürfen? Auf Anfrage von EXPRESS.de erklärt ein Sprecher der Kölner Polizei, dass die Beamten aufgrund eines Notrufs dahingerufen worden waren. Gerade als sie die Örtlichkeit verlassen wollten, soll sich eine Frau gegenüber den eingesetzten Beamten verbal aggressiv verhalten und diese schließlich tätlich angriffen haben. Eine Polizeivollzugsbeamtin wurde im Einsatzverlauf leicht verletzt, erklärt der Sprecher. Gegen die Frau wurde eine Strafanzeige aufgrund des Widerstands gegen Polizeivollzugsbeamte gefertigt. Mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen, gab es keine weiteren Auskünfte der Polizei.

Maria Clara Vivacqua Tafuri bestreitet vehement, die Polizei angegriffen zu haben. Sie und ihr Mann wollen sich jetzt anwaltlich beraten lassen, bevor sie weitere Schritte einleiten. EXPRESS.de bleibt dran an dem Eiler Fall.