Ein mutmaßlicher Taubenhasser stand in Köln vor Gericht. Zwei Tiere sind tot.
Mit Blasrohr und LuftgewehrGrausame Tier-Jagd an Bahnhof: So endet Prozess gegen Kölner (37)
Wehrlose Tiere als Zielscheibe! Die Taten Anfang April am Bahnhof Mülheim haben viele fassungslos gemacht. Mehrere Tauben wurden mit einem Blasrohr und einem Luftgewehr beschossen.
Am Montag (30. September 2024) musste sich dafür ein Kölner (37) vor dem Amtsgericht verantworten. Er war wegen Verstoßes gegen das Tierschutz- sowie Jagdschutzgesetz angeklagt. Die Gerichtsentscheidung fiel noch am selben Tag.
Prozess: Kölner (37) soll auf Tauben geschossen haben
Das Verfahren gegen den 37-Jährigen wurde nach §153 a (zunächst vorläufig) eingestellt. Das ist möglich, wenn das Vergehen nicht allzu schwer wiegt und die beschuldigte Person bestimmte Auflagen oder Weisungen erfüllt, die von der Staatsanwaltschaft angeordnet werden.
In diesem Fall bekam der Angeklagte die Auflage, 300 Euro in drei Raten an den Kölner Tierschutzverein zu zahlen. Wenn er die Auflagen erfüllt hat, wird das Verfahren endgültig eingestellt.
Der 37-Jährige war in zwei Fällen angeklagt, bei denen er am 6. April 2024 mit einem Blasrohr und einer Schusswaffe auf jeweils eine Taube geschossen haben soll.
„Diese sollen dabei nicht unmittelbar verstorben sein, sodass sie bis zur Nottötung durch die Polizei starke Schmerzen erlitten haben sollen“, erklärte Denise Fuchs-Kaninski, Sprecherin des Kölner Amtsgerichts, im Vorfeld des Prozesses gegenüber EXPRESS.de.
Mehrere Fälle am Bahnhof Mülheim – eine Taube sogar von Pfeil durchbohrt
Im Frühjahr waren im Bereich des Mülheimer Bahnhofs immer wieder verletzte Tauben gefunden worden. In ihren Körpern steckten Pfeile beziehungsweise sogenannte Diaboli (Luftgewehr-Projektile), mit denen sie sich offenbar bereits tagelang herumgequält hatten. Eine Taube war von einem Blasrohrpfeil komplett durchbohrt worden.
„Es sind Tage wie heute, die einfach nur sprachlos machen und den Glauben an die Vernunft des Menschen maßlos erschüttern“, kommentierte Dennis von der Porzer Tierrettung, die damals im Einsatz war und die Polizei eingeschaltet hatte, die Taten.
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Tauben seien nicht jedermanns Sache, doch, so erklärte er: „Es sind fühlende, empfindliche und kluge Tiere, die ein Schmerzempfinden haben. Es ist eine absolute Dreckigkeit, mit den Tieren, mit welchen wir zusammenleben, in der Art umzugehen!“
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Die Polizei identifizierte schließlich den mutmaßlichen Taubenhasser, nachdem wegen Schüsse auf Tauben mehrere Notrufe eingegangen waren. Einsatzkräfte trafen den 37-Jährigen daraufhin im Bereich Frankfurter Straße/Montanusstraße an.
Bei der anschließenden Durchsuchung seiner Wohnung, die sich nach Informationen von EXPRESS.de in der Nähe des Mülheimer Bahnhofs befindet, wurden unter anderem ein Luftgewehr sowie Blasrohre sichergestellt.