Das Geschäft mit gefälschtem Impfausweisen boomt weiter. Zahlreiche Fälle stehen im Zentrum der Ermittlungen der EG Stempel bei der Kölner Polizei. Am Dienstagmorgen startete eine große Razzia – am Nachmittag gab es eine erste Bilanz.
GroßrazziaKölner Polizei stellt gefälschte Impfausweise sicher – Bargeldbetrag macht baff
Razzia in Köln und Umgebung! Am frühen Dienstagmorgen (8. März) hat die Kölner Polizei in einer groß angelegten Aktion insgesamt 70 Wohnungen und eine Firma in Köln, Leverkusen, dem Rhein-Erft-Kreis, Kreis Mettmann und im Oberbergischen Kreis durchsucht.
Konkret geht es um den Verdacht der Urkundenfälschung, der Herstellung falscher Impfausweise sowie das Ausstellen falscher Gesundheitszeugnisse. Am Nachmittag hat die Polizei bekanntgegeben, was sie alles gefunden und sichergestellt hat. Darunter auch Silber und Bargeld von enormem Wert.
Razzia in Köln: Polizei durchsucht 70 Wohnungen und eine Firma
Bei den Durchsuchungen haben die Einsatzkräfte mehr als 50 mutmaßlich gefälschte Impfausweise sichergestellt und mehrere digitale Impfzertifikate von den Mobilgeräten Betroffener gelöscht, heißt es in einer ersten Bilanz. Auch fanden sie unterschiedliche Utensilien zur Herstellung unechter Gesundheitszeugnisse.
In einer Firma in Frechen stellten die Ermittler zudem Silberbarren und -münzen im Wert von mehr als 40.000 Euro sowie etwa 60.000 Euro Bargeld sicher. „Der Inhaber wird verdächtigt, Impfausweise gefälscht und mit diesen gehandelt zu haben“, so ein Sprecher der Polizei Köln. Man prüfe nun, ob das aufgefundene Silber und Bargeld im Zusammenhang mit den Verfahren stehen.
Polizei Köln: Eine Arzthelferin steht im Fokus der Ermittlungen
Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt 77 Beschuldigte im Alter zwischen 16 und 77 Jahren. Im Fokus steht jedoch eine Arzthelferin. Sie soll Impfausweise und digitale Impfzertifikate gefälscht haben. In diesem Zusammenhang hat die „EG Stempel“ (Ermittlungsgruppe innerhalb der Polizei Köln) 59 potentielle Abnehmer ermittelt. 15 weitere Verfahren laufen: Unter anderem sollen falsche Impfausweise in Apotheken oder beim eigenen Job zur Digitalisierung vorgelegt worden sein sollen.
Bei dem Einsatz am Dienstag waren rund 260 Polizistinnen und Polizisten beteiligt. Er ist die Fortsetzung von Durchsuchungen am 15. Februar 2022, die auf die gleichen Verfahren abzielten. (tw, iri)