Mord-Prozess in KölnGeknebelter Rentner (†85) lag tot im Keller – schlimme Vorwürfe gegen zwei Männer

Eine Straße ist mit Flatterband abgesperrt, dahinter stehen zwei Fahrzeuge sowie zwei Polizisten.

Nach dem Mord an einem Rentner in seinem Haus in Pulheim beginnt der Prozess vor dem Kölner Landgericht. Beschuldigt werden zwei junge Männer (20, 21). Das Symbolfoto zeigt einen Einsatz der Spurensicherung am 28. Januar 2024 im niedersächsischen Weener.

Nach dem Mord an einem Pulheimer Rentner (85) beginnt in Köln der Prozess gegen zwei Beschuldigte. Die Vorwürfe sind schlimm.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Die grausame Tat hat Pulheim geschockt: Anfang September 2023 wurde ein Rentner (†85) tot im Keller seines Einfamilienhauses gefunden – geknebelt und übel zugerichtet.

Jetzt müssen sich für dafür zwei junge Männer (20, 21) verantworten. Ab Dienstag (14. Mai 2024) stehen sie wegen Mordes und versuchten Raubes mit Todesfolge in Köln vor Gericht.

Bluttat in Pulheim: Mutmaßliche Mörder kommen aus Osnabrück

Die Beschuldigten, die als Heranwachsende gelten, sollen am 7. September gemeinsam mit zwei gesondert verfolgten Komplizen den 85-Jährigen aus Habgier, Heimtücke und zur Ermöglichung einer anderen Straftat umgebracht haben.

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Offenbar sollte der alleinlebende Rentner sterben, um ihn ausrauben zu können. Dazu sind die mutmaßlichen Täter aus dem niedersächsischen Osnabrück nach Pulheim (Rhein-Erft-Kreis) gefahren. Als der 85-Jährige am frühen Morgen auf ihr Klingeln die Tür öffnete, sollen drei der vier Männer direkt auf ihn eingeschlagen und ihn überwältigt haben.

Dann durchsuchten sie laut Anklage das Haus nach Bargeld und Wertgegenständen und zerrten schließlich ihr blutendes Opfer in den Keller, wo sie den wehrlosen Mann geknebelt und weiter auf ihn eingeschlagen haben sollen. In der Kellerwand war ein Tresor eingebaut. Ob der Rentner sich weigerte, diesen zu öffnen, ist bislang unbekannt.

Die Anklage wirft dem 20-jährigen Beschuldigten vor, den 85-Jährigen dann weiter mit stumpfer Gewalt unter anderem gegen den Hals malträtiert zu haben – während seine mutmaßlichen Komplizen versuchten, den Tresor zu knacken. Der Rentner starb durch die Gewalt.

Prozess in Köln: Nachbarn gaben Polizei entscheidenden Hinweis

Das Quartett, das den Tresor letztendlich selbst nicht öffnen konnte, flüchtete. Allerdings nicht, ohne bemerkt worden zu sein. Aufmerksame Nachbarn hatten sich das OS-Kennzeichen des Fahrzeugs notiert. Dank dieses Hinweises konnten die beiden jungen Männer, denen jetzt der Prozess gemacht wird, bereits acht Tage später in Osnabrück festgenommen werden.

Für den Prozess vor der 4. Großen Strafkammer des Kölner Landgerichts sind insgesamt neun Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll Anfang Juli fallen.