TV-Star begeistertMatthias Koeberlin (47) mit Liebesbeweis an kölsche Mentalität

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Schauspieler Matthias Koeberlin (47) schätzt die Mentalität der Kölner vor allem in der jetzigen Corona-Krise.

von Madeline Jäger  (mj)

Köln – Er ist einer der bekanntesten deutschen Schauspieler. Lange hat er im ZDF als „Kommissar Marthaler“ oder bei „Die Toten vom Bodensee“ ermittelt. Nun spielt Matthias Koeberlin (47) in „Hartwig Seeler – ein neues Leben“ wieder die Hauptrolle. Im EXPRESS-Gespräch spricht der Schauspieler auch über sein Privatleben und darüber, was er an seiner Wahlheimat Köln besonders schätzt.

  1. Kölner Schauspieler Matthias Koeberlin (47) im EXPRESS-Gespräch
  2. Schauspieler am 10. April in ARD mit: „Hartwig Seeler – ein neues Leben“ 
  3. Matthias Koeberlin spricht über seine Rolle und das Leben in Köln

Kölner Schauspieler Matthias Koeberlin im EXPRESS-Interview

Sie spielen immer wieder Ermittler, bei „Hartwig Seeler“ verkörpern Sie den gleichnamigen Privatdetektiv: Sind Sie im wahren Leben auch jemand, der gerne nachforscht?

Matthias Koeberlin: Nicht unbedingt. Ich sehe Hartwig Seeler auch ein bisschen anders als Kommissar Oberländer in „Die Toten vom Bodensee“ oder „Kommissar Marthaler.“ Hartwig Seeler ist für mich nicht in erster Linie ein Krimi, sondern mehr ein Krimi-Drama. Privat bin ich jemand, der sich nur reinwühlt, wenn es um eine Rollen-Vorbereitung geht, dann recherchiere ich intensiv.

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Mit welchen Eigenschaften vonHartwig Seeler“ können Sie sich am meisten identifizieren?

Ich mag dieses Zurückgenommene und Beobachtende an seiner Art sehr gerne. Hartwig Seeler ist als Privatdetektiv ein Mensch, der mehr zuschaut als spricht. Er redet nur, wenn es unbedingt nötig ist – das bringt vielleicht auch sein Job mit sich.

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Matthias Koeberlin spielt den Privatdetektiv. „Hartwig Seeler – Ein neues Leben“ wird am 10. April um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt.

Seeler ist aber auch etwas eigenbrötlerisch. So bin ich jetzt eher nicht, aber sich eine Situation erst einmal anschauen, bevor ich spreche – ja, das würde ich auch für mich auch so reklamieren.

Sie leben aber jetzt schon seit Jahren in Köln und die von Ihnen genannten Eigenschaften sind vielen Kölnern eher fremd – schätzen Sie denn die direkte Art der Rheinländer?

Absolut, das mag ich sehr gerne! Deswegen fühle ich mich in Köln auch sehr wohl. Gebürtig bin ich Mainzer, das ist nicht ganz so weit weg. Trotzdem lebt dort natürlich wieder ein anderer Schlag Mensch, aber den Rheinländer an sich, den mag ich besonders gerne. Im Laufe der Zeit übernehmen wir ja auch bestimmte Eigenarten.

Dieses dem Menschen Zugewandte zum Beispiel. Es gibt viele Städte, die man sich erarbeiten muss und Köln empfängt einen mit offenen Armen. Das ist in Berlin zum Beispiel völlig anders und da habe ich auch lange gelebt.

Wie erleben Sie Köln in der heruntergefahrenen Corona-Lage?

Dadurch, dass Köln gerne feiert und in der Stadt eigentlich viel auf der Straße stattfindet, nicht nur an Karneval, wirkt die Stadt von der Mentalität her ausgebremst! Bei anderen Städten würde das vielleicht nicht so auffallen. Trotzdem finde ich, dass die Kölner wunderbar mit der Situation umgehen. Jetzt ist das Wetter so schön, der Frühling kommt und man merkt, dass zumindest ein bisschen Normalität wieder Einzug hält. Der Kölner ist ja sehr flexibel und macht das Beste aus allem.

Was vermissen Sie im Moment am meisten, sind es zum Beispiel die Geschäfte oder die Gastronomie?

Das Shopping ist mir eigentlich relativ wurscht, weil ich das auch in normalen Zeiten nie so betrieben habe. Mir fehlt vor allem das Kulturelle. Mir fehlen Konzerte, das Theater und Kino-Besuche. Doch ich vermisse es auch, mal draußen in der Außengastronomie zu sitzen und einen Kaffee zu trinken. Ich freue mich sehr darauf, wenn das wieder kommt.

Köln soll Modellstadt werden – mit negativem Schnelltest sollen Öffnungen möglich sein – wie finden Sie das?

Ich finde das total gut, wir müssen langsam Wege finden, dass man bei aller Vorsicht wieder zurück zur Normalität kommt. Das wäre ein Weg, Kultur-Angebote wieder anzunehmen. Diese Idee unterstütze ich! Mit einem negativen Test und unter den geltenden Hygienevorschriften wäre das Schritt für Schritt wichtig. Wir müssen wieder Wege finden, das normale Leben laufen zu lassen.

Sind Sie unter die Spaziergänger gegangen und in welchem Veedel machen Sie das am liebsten?

Der Spaziergang ist in diesen Zeiten ja regelrecht zum Volkssport geworden. So kann man sich verabreden und im Rahmen der Möglichkeiten Freunde treffen. Das ist in dem ganzen Irrsinn eine schöne Begleiterscheinung, dass man draußen mehr Zeit verbringt! Ich mag den Volksgarten, ich mag Sülz, denn da habe ich auch lange gelebt und mag das Veedel immer noch gerne. Ich habe aber auch etwas für die Südstadt übrig und laufe viel durch andere Stadtteile, um etwas Neues in Köln zu entdecken.

Welche aktuellen Projekte stehen bei Ihnen gerade an?

Ich habe jetzt gerade den ZDF-Zweiteiler-Dreh zu „Der Zauberwürfel“ beendet. Wir haben in Köln, Bonn und Düsseldorf gedreht.

Nach Ostern geht es für mich weiter in Richtung Bodensee, so Gott will („Die Toten vom Bodensee“)! Und dann schauen wir, wie es mit Hartwig Seeler im Herbst vielleicht weitergeht.

Herr Koeberlin, vielen Dank für das Gespräch!