Brutaler Angriff auf einen 22-Jährigen in Köln. Der Mann jüdischen Glaubens wurde von zwei Männern attackiert.
Staatsschutz ermitteltBrutaler Angriff auf Juden auf Schildergasse in Köln
Wenn die Religion zum Reizthema wird ... Auf der Schildergasse in Köln haben am Freitagabend (28. Oktober 2022) zwei Männer einen 22-Jährigen brutal attackiert. Die Täter sind identifiziert, der Staatsschutz ermittelt in dem Fall.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei hatte gegen 19 Uhr ein Ladendetektiv auf der Kölner Einkaufsstraße einen 27 Jahre alten Mann bei einem Diebstahl beobachtet. Als er den Dieb vor dem Laden stellte, bat er auch Umstehende um Hilfe, bis die Polizei eintrifft.
Schildergasse in Köln: Jüdischer Mann wegen seiner Kippa attackiert?
Der 22-Jährige, das spätere Opfer, kam der Bitte nach – und brachte sich damit offenbar ins Visier der Angreifer. Einer der beiden Männer soll den Iraker jüdischen Glaubens im Bezug auf den Konflikt zwischen Israel und Palästina beleidigt haben. Ein 25-Jähriger schlug dem Opfer außerdem mit der Faust ins Gesicht.
Wie die Polizei am Sonntag (30. Oktober 2022) mitteilt, war bereits kurz nach der Tat einer der beiden Täter festgenommen worden. Es handelt sich um den Mann, der dem 22-Jährigen den Faustschlag verpasste. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung ermittelt.
Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:
In Abstimmung mit dem polizeilichen Staatsschutz ist der Täter bereits am Samstag (29. Oktober) wieder auf freien Fuß gesetzt worden, er wird sich allerdings verantworten müssen.
Auch der Name des zweiten Täters, ein 27-jähriger Mann aus Bremen, ist bekannt, nach ihm wird allerdings weiterhin gesucht. Die Ermittlungen in seinem Fall konzentrieren sich auf den Vorwurf der Beleidigung sowie der Volksverhetzung.
Bei der Kippa, eine kleine kreisförmige Mütze aus Stoff oder Leder, handelt es sich um eine religiöse Kopfbedeckung männlicher Juden. (tw)
Anmerkung der Redaktion: Nach dem Angriff auf den Mann jüdischen Glaubens in der Kölner Innenstadt haben wir das Opfer in einer ersten Version dieses Textes als „Kippa-Träger“ bezeichnet. Für diese unangemessene Formulierung bitten wir um Entschuldigung. Es lag und liegt uns fern, den brutalen, offenkundig antijüdischen Überfall zu verharmlosen oder zu relativieren.