Seit Mittwoch machen Bundespolizei und Staatsanwaltschaft von sich Reden: Eine mutmaßliche Schleuserbande, die sich auf Reiche spezialisiert haben soll, wurde aufgedeckt. Es kam zu Festnahmen und Durchsuchungen.
Razzia auch in KölnReiche nach Deutschland geschleust – Bilanz zeigt das ganze Ausmaß
Mega-Razzia, Mega-Erfolg! Nach den zweitägigen Einsätzen gegen eine Luxus-Schleuserbande ziehen Bundespolizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstagnachmittag (18. April 2024) eine vorläufige Bilanz.
Der gemeinsame Großeinsatz sei zweifelsohne ein großer Erfolg, so Olaf Sacherer, Einsatzleiter der Bundespolizei. „Wir werden den Druck gegen die skrupellose Schleuserkriminalität konsequent aufrechterhalten“, kündigte er an.
Razzia in acht Bundesländern: Im Fokus Köln und der Kölner Raum
Zehn Haftbefehle wurden vollstreckt. So wurden die mutmaßlichen Köpfe der Bande, eine Anwältin und ein Anwalt aus dem Raum Köln, festgenommen und schmoren jetzt in U-Haft.
Insgesamt 221 Objekte in zahlreichen Städten wurden durchsucht. Wohn- und Geschäftshäuser, Kanzleien, aber auch zwei Burgen in der Eifel. Darüber hinaus wurden mehr als 1,2 Millionen Euro Bargeld sowie drei hochpreisige Fahrzeuge beschlagnahmt.
„Dass die Zugriffe und Durchsuchungen so reibungslos verlaufen sind, ist nicht zuletzt der professionellen Vorbereitung und Durchführung der Bundespolizei zu verdanken“, so der Verfahrens-führende Staatsanwalt Hendrik Timmer. Es sei umfangreiches vielversprechendes Beweismaterial sichergestellt, das es nunmehr zu sichten und auszuwerten gelte.
Und das ist eine weitere Mammut-Aufgabe. Denn die Einsatzkräfte nahmen unter anderem mehr als 300 Mobiltelefone, Laptops, Computer und knapp 600 Aktenordner mit beweiserheblichen Unterlagen mit.
Razzien in Köln und anderen Städten werden fortgesetzt, viele Festnahmen
Am Mittwoch (17. April 2024) hatten Bundespolizei und Staatsanwaltschaft Düsseldorf in acht Bundesländern zum Schlag gegen die Organisierte Schleuserkriminalität ausgeholt. Am Donnerstag ging es weiter.
Bei den durchsuchten Objekten handelt es sich um Wohnsitze, welche gegenüber den Behörden nur zum Schein angegeben worden sein sollen, um für angebliche ausländische Fachkräfte unerlaubt Aufenthaltserlaubnisse zu erlangen.
Tatsächlich sollen die „Fachkräfte“ jedoch reiche Ausländer und Ausländerinnen gewesen sein – wohlhabende Staatsangehörige überwiegend aus China, aber auch aus dem Oman oder Südafrika. Und die sollen dafür tief ins Portemonnaie gegriffen haben.
Die Rede ist von Beträgen zwischen 30.000 und 350.000 Euro, welche die Geschleusten mit Aussicht auf eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung gezahlt haben sollen. Dreh- und Angelpunkt der Luxus-Schleusungen: die beiden Anwaltskanzleien in Köln beziehungsweise im Kölner Raum, über die die Anwältin und der Anwalt die wohlhabende „Kundschaft“ angeworben haben sollen.
Drei von insgesamt 147 mutmaßlich geschleusten Personen, die für viel Geld illegal einen Aufenthaltstitel als „Fachkraft“ erworben haben sollen, wurden bei der Razzia am Donnerstag angetroffen und in Gewahrsam genommen.