Simply Red konnten endlich ihr Konzert in der Kölner Lanxess-Arena durchführen. Die Halle war restlos ausverkauft, die Band spielte ein begeisterndes „Greatest Hits“-Programm.
Lanxess-Arena KölnSimply Red senden in rappelvoller Halle beeindruckendes Lebenszeichen
Die Begrüßung fiel unmissverständlich doppeldeutig aus. „Wir haben überlebt. Wir leben noch“, rief Mick Hucknall (62) den Fans am Sonntagabend (20. November 2022) in Köln zu. Und ergänzte: „Simply Red sieben, Covid null“. Passend zum Start der Fußball-WM ein überzeugendes Ergebnis.
Nach knapp vier Jahrzehnten im Musik-Business, dazu zwölf Alben und über 50 Millionen verkauften Tonträgern, kann die Botschaft, dass Simply Red immer noch leben, auch anders verstanden werden. Zwischendurch hatten sich die Soul-Legenden für vier Jahre aufgelöst. Und die jüngste Rückkehr auf die Bühne wurde durch die Pandemie immer wieder gebremst.
Simply Red: Konzert in Lanxess-Arena klappte endlich im dritten Anlauf
Im dritten Anlauf konnte endlich das Konzert in der mit rund 14.000 Fans restlos ausverkauften Lanxess-Arena steigen. Eigentlich lief die Tour unter dem Motto „Blue Eyed Soul“. Doch vom bisher jüngsten Album spielte Hucknall überraschend keinen einzigen Song.
Stattdessen schmuste er sich erst mal in den Abend rein. Zum Start gab es ein halbes Dutzend ruhigere Töne – beginnend mit „You‘ve Got It“ und endend mit dem immer noch bezaubernden „Holding Back The Years“. Mit T-Shirt, Jackett und leichtem Bauchansatz wanderte der Frontmann unaufgeregt über die Bühne.
Nach dem Kuschelrock-Sixpack gab der Rotschopf aus Manchester das Signal zum Kurswechsel: „Lasst uns etwas Spaß haben“. Er legte die Jacke ab und das Hits-Feuerwerk ging los. „A New Flame“, „It‘s Only Love“, „Stars“, „Something Got Me Started“ – die Fans erlebten einen kompletten Ritt durch die Bandgeschichte.
Das Ganze untermalt von schönen Videosequenzen. Bei „Come To My Aid“ wurde der Titel so zum Hilferuf von Mutter Erde wegen der Umweltverschmutzung. Die Band, von der keiner der sechs Musiker aus der Gründungsriege der Band von 1984 stammt, spielte die Songs überzeugend und virtuos. Immerhin Saxofonist Ian Kirkham (59) ist fast so lange wie Band-Namensgeber Hucknall dabei.
Der Frontmann ist nach wie vor so beeindruckend bei Stimme, dass er sein Mikro stellenweise 30 Zentimeter entfernt vom Mund halten muss, so kraftvoll singt er nach wie vor die Titel. „Danke. Es war so schön, schön, schön“, freute er sich über die begeistert mitgehenden Fans.
Simply Red: Wiedersehen mit der Band im Juli 2023 in Bonn
Nach der extra langen Version von „Fairground“ gab es in den Zugaben mit „Better With You“ dann doch noch etwas ganz Neues. Nach der letzten Zugabe mit einem der größten Hits „If You don´t Know Me By Now“ war allerdings schon nach 90 Minuten Schluss. Ein Wermutstropfen an einem ansonsten mitreißenden Abend.
„Seit so vielen Jahren zieht diese Band ihre Fans konstant in ihren Bann. Eine Simply-Red-Show ist ein Garant für überragenden Sound und große Emotionen. Dass die Show mal wieder ausverkauft sein wird, war zwar keine große Überraschung, ist dieser Tage aber dennoch absoluter Balsam für die Event-Seele“, sagte Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher (51).
Wer beim Kölner Konzert keine Tickets ergattern konnte: Die britische Kultband wird am 14. Juli 2023 auf dem Kunstrasen-Open-Air in Bonn erneut im Rheinland auf der Bühne stehen.