Die Insel Madeira ist seit Tagen nur schwer mit dem Flugzeug zu erreichen. Auch Rückflüge gibt es kaum. Viele Urlauber und Urlauberinnen aus Köln sind betroffen.
Sturm und Feuer-InfernoTausende auf Madeira gestrandet – Drama auch für Kölner Familien
Ausgerechnet kurz vor Ende der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen sitzen tausende Reisende auf der Insel Madeira fest: darunter viele Kölner und Kölnerinnen.
Am Sonntag (18. August 2024) war auch die Familie Schneider aus Koblenz betroffen. „Es ist mittlerweile nicht nur so, dass Reisende nicht hier ankommen, viel schlimmer ist, dass diejenigen, die ihren Urlaub hier verbracht haben, nicht mehr wegkommen“, berichtet Nick Schneider gegenüber EXPRESS.de.
Madeira: Viele Urlauberinnen und Urlauber auf der Insel gestrandet
Eigentlich sollte der Rückflug nach Frankfurt am Main schon am Freitag (16. August) gehen. Doch auch der Flug wurde gestrichen. Grund sind unter anderem die aktuellen Wetterbedingungen auf der Atlantik-Insel. Zudem wütet auf der portugiesischen Insel Madeira seit mehreren Tagen ein schlimmer Großbrand.
Tausende Reisende sind gestrandet. „Vorübergehend wurde durch den Reiseveranstalter ein Hotel zur Verfügung gestellt, ab dem dritten Tag ist man allerdings auf sich alleine gestellt. Die Airline wimmelt die Betroffenen einfach ab und entzieht sich der Verantwortung. Ein Ersatzflugzeug soll es nicht geben“, schildert der 29-Jährige die Situation.
Als Alternative sei ein Rückflug über London angeboten worden. Doch dort würden verschärfte Einreisebestimmungen gelten und ein Reisepass werde benötigt.
„Ich und viele andere Reisende haben allerdings nur ihren Personalausweis dabei, da wir uns auf Madeira ja im europäischen Raum befinden. Wer diesen Flug nicht wahrnehmen möchte, solle laut Reiseveranstalter sich eigenständig einen Flug organisieren“, erzählt Schneider. „Diese kosten mittlerweile pro Person 1000 bis 1500 Euro –mit Zwischenstopp und Mindestreisezeit von ca. zwölf Stunden.“
„Für uns, die zu dritt reisen, zwei Erwachsene und ein Kind ist das ein Aufwand von drei- bis viertausend Euro, also genau so viel wie unser Urlaub, auf den wir ein Jahr hingespart haben, gekostet hat“, ist Schneider derzeit ratlos und verzweifelt.
Aber nicht nur die Airline, mit der die Familie Schneider unterwegs ist, ist betroffen.
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Flughafen auf Madeira ist bekannt für Wind-Situation
Madeira ist dafür bekannt, dass es gefährliche Winde am Flughafen geben kann. Dann sind An- und Abflug nicht mehr möglich. Auf der Website des Flughafenbetreibers „ANA“ teilt das Unternehmen mit, dass Reisende sich informieren sollen, bevor sie zum Flughafen fahren.
Um den Flughafen Funchal auf Madeira anfliege zu können, benötigen Pilotinnen und Piloten eine Sonderlizenz. Allein am Sonntag wurden aufgrund der Wetterlage 30 Flüge gecancelt.
Immerhin – es gibt auch Reisende, die am Sonntag die Insel noch verlassen konnten. So hatten Tino und Tanja Werner aus Köln-Auweiler Glück. „Mit TuiFly sind wir gerade noch rausgekommen und zurück nach Düsseldorf geflogen. Aber der Wind auf Madeira war schon heftig.“