Im Sommer kam es im Kölner „Cold Case“ Ricardo Corvo (†43) zu einer Festnahme. Jetzt die Wende.
Leiche in Müllsack entsorgtKölner „Cold Case“ Ricardo Corvo (†43): Wende nach Festnahme
Die Leiche, gestopft in eine Mülltüte und an der A59 entsorgt: Der grausame Fall des erschlagenen Ricardo Corvo (†43) aus Köln beschäftigt seit 2010 Polizei und Staatsanwaltschaft.
Im August 2024 schien endlich der Durchbruch in dem bis dato ungeklärten Tötungsdelikt gelungen, als ein Tatverdächtiger (45) festgenommen wurde und in U-Haft kam. Doch die Freude über den Erfolg kam zu früh.
Kölner „Cold Case“: Gewaltsamer Tod von Ricardo Corvo weiter ungeklärt
„Der Beschuldigte ist im November wieder auf freien Fuß gesetzt worden“, erklärte Ulrich Bremer, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, am Donnerstag (16. Januar 2025) auf Nachfrage von EXPRESS.de.
Der anfangs bestehende Tatverdacht, basierend auf einer sichergestellten DNA-Spur des Beschuldigten, habe sich nicht weiter erhärten lassen.
Bremer sagte weiter: „Es gibt allerdings noch andere Spuren, die derzeit ausgewertet werden. Die Ermittlungen dauern also insgesamt weiter an.“
Ricardo Corvos Leiche, die von den Füßen bis zur Hüfte in einem blauen Plastikmüllsack steckte, hatten Fußgänger Mitte Januar 2010 neben einer Leitplanke der A59 in Leverkusen-Rheindorf entdeckt. Laut Obduktion war der 43-Jährige durch mehrere Schläge gegen den Kopf gestorben.
Seine Identität konnte jedoch erst geklärt werden, nachdem Fotos seiner auffälligen Tätowierungen veröffentlicht wurden. Corvo war polizeibekannt und hatte erst wenige Wochen vor seinem gewaltsamen Tod eine Wohnung in Köln-Kalk bezogen.
Der gebürtige Sizilianer galt als gefährlich, soll Kontakte zur Mafia gehabt haben und saß in Italien mehrfach im Gefängnis (Raub, Körperverletzung, Erpressung).
Ob er in Köln untertauchen wollte? Unklar. Ebenso wer ihn getötet hat, wo und warum. Trotz umfangreicher Ermittlungen konnte der Fall nicht geklärt werden. 2022 wurde er dann von der „Cold Case“-Ermittlungsgruppe der Kölner Polizei neu aufgerollt.
Hier lesen: Mann (36) in Köln beschuldigt: Vergewaltigung im Phantasialand – neue Details in Schock-Fall
Dank einer DNA-Spur, die damals an der Leiche von Ricardo Corvo gesichert worden war, und neuer kriminaltechnischer Untersuchungsmöglichkeiten kamen die Ermittlerinnen und Ermittler schließlich auf die Spur des 45-Jährigen und eines weiteren mutmaßlichen Tatbeteiligten (54). Daraufhin wurden beide Männer mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Der 45-Jährige wurde dann bei einer Kontrolle am Flughafen Rotterdam festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Wegen des Verdachts des Totschlags kam er in Köln in U-Haft (im Video oben erfahrt ihr den Unterschied zwischen Mord und Totschlag). Bis er im November wieder entlassen werden musste.
Der 54-jährige mutmaßliche Mittäter war hingegen inzwischen verstorben. Jetzt geht die Jagd nach Corvos Killer weiter.