Kein 2G, aber sicher?Kritik an Süßwarenmesse in Deutz: Köln lädt Ungeimpfte aus aller Welt ein

Autos stehen vor dem Ost-Eingang der Koelnmesse am 10. April 2021.

In den Hallen der Koelnmesse findet vom 30. Januar bis zum 2. Februar 2022 die Internationale Süßwarenmesse (ISM) statt. Das Foto wurde am 10. April 2021 aufgenommen.

Auf der Internationalen Süßwarenmesse in Köln werden bis zu 20.000 Besucher erwartet – und das unter den Voraussetzungen der 3G-Regeln.

von Niklas Brühl  (nb)

Am Sonntag (30. Januar 2022) startet in Köln die Internationale Süßwarenmesse (ISM). Bis Mittwoch werden an den vier Messetagen 17.000 bis 20.000 Fachbesucher erwartet – und das unter den 3G-Regeln. Das ist in Nordrhein-Westfalen bei Fachmessen erlaubt, bei Besuchermessen hingegen nicht. Es können also auch ungeimpfte Besucher aus der ganzen Welt die Koelnmesse betreten.

Dabei fällt besonders ins Auge, dass in einigen Bundesländern wie Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg oder Brandenburg momentan überhaupt keine Messen erlaubt sind. In NRW muss es noch nicht einmal 2G sein.

Trotz der politischen Erlaubnis wurden zuletzt auch die Landwirtschaftsmesse „Grüne Woche“ in Berlin oder die „Boot“ in Düsseldorf abgesagt. Trotz der grassierenden Omikron-Welle hält die Koelnmesse aber an der ISM fest.

Alles zum Thema Corona

ISM in der Koelnmesse: „Es ist eine Pflicht, die Plattform zu bieten“

Laut Unternehmenssprecher Guido Gudat habe die Koelnmesse im Vorfeld akribisch genug an einem Sicherheitskonzept gearbeitet, um ein Stattfinden der Süßwarenmesse verantworten zu können: „Wir haben mit unseren Maßnahmen das Ansteckungsrisiko minimiert. Es wird weitläufige Gänge und eine genaue Abstandsregel geben, dazu wird die 3G-Regel strengstens kontrolliert. Meines Erachtens wird die ISM in den vier Tagen sicherer sein als jeder Supermarkt.“

Für Gudat sei es gar eine Pflicht, die Messe in Köln stattfinden zu lassen: „Wir haben eine Verantwortung für die kleinen und mittelständischen Unternehmen, ihnen diese Plattform zu bieten – denn sie benötigen diese Plattform, vor allem nach den schweren vergangenen beiden Jahren.“

Schon bei der Lebensmittelmesse Anuga im vergangenen Oktober setzte die Koelnmesse auf die beschriebenen Sicherheitskonzepte – allerdings war Omikron den meisten Menschen damals, wenn überhaupt, als griechischer Buchstabe bekannt und die Lage längst nicht so ernst wie in der aktuellen Zeit.

Köln: Knapp 1100 Aussteller auf der ISM erwartet

Dass Kritik aufkommt, im Hinblick auf spärlich besetzte Fußballstadien oder immer noch geltende private Kontaktbeschränkungen, könne Gudat verstehen. „Allerdings bewegen wir uns im gesetzlichen Rahmen und schaffen eine Voraussetzung dafür, dass die Messetage im Hinblick auf die Pandemie bestmöglich ablaufen werden.“

Knapp 1100 Aussteller aus 56 Ländern werden in den Messetagen in Köln ihre Süßwaren vorstellen – deutlich weniger als bei der letzten ISM im Februar 2020, als es noch über 1700 Aussteller waren. „Aufgrund der Einreisebeschränkungen einiger Corona-Hochrisiko-Länder haben wir mit dem geringeren Volumen gerechnet. Die Besucher erwartet aber immer noch ein hoher internationaler Grad auf der ISM in Köln – unter der Rücksicht aller Hygienemaßnahmen“, sagt Guido Gudat. Eine Süßwarenmesse mit der nahezu vollen Kapelle in Köln – ein fader Beigeschmack bleibt.