Nach dem Tod eines 18-Jährigen in Köln hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen einen 16 Jahre alten Kölner beantragt. Er soll sein Opfer mit einem Messer tödlich verletzt haben. Freunde des Getöteten nennen derweil weitere Details.
Freunde trauern am TatortMann (†18) an Zülpicher Straße getötet: Polizei schnappt Verdächtigen (16)
Köln. Der Tatort an der Zülpicher Straße, Samstagabend (31. Juli) gegen 23 Uhr. Immer wieder kommen zumeist junge Menschen vorbei und halten inne. Einige knien vor den zahlreichen Kerzen, streicheln über eines der Bilder des Verstorbenen oder hocken einfach nur da und weinen und versuchen sich gegenseitig zu trösten.
Doch das ist ebenso schwer, wie zu verstehen, warum ihr Freund Nick (Name geändert) in der Nacht zuvor sein Leben verloren hat. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft war ein Streit eskaliert, der 18-Jährige erlitt durch „einen spitzen Gegenstand” so schwere Verletzungen, dass er später verstarb.
Köln: Haftbefehl gegen 16-Jährigen nach Bluttat auf Zülpicher Straße beantragt
Am Sonntagmorgen (1. August) äußerten sich die Ermittlungsbehörden konkreter zum Tötungsdelikt auf der Zülpicher Straße: Demnach hat sich der Tatverdacht gegen einen der fünf Männer, die am Samstag vorläufig festgenommen worden waren, verdichtet.
Es handelt sich um einen 16-jährigen Jugendlichen, der in Köln lebt. Ihm wird vorgeworfen, den 18-Jährigen durch einen Stich mit einem Messer in den Oberkörper tödlich verletzt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Köln hat Haftbefehl wegen Totschlags beantragt.
Wie weiter mitgeteilt wurde, sind die vier anderen zunächst vorläufig Festgenommenen inzwischen aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Die Tatbeteiligung bleibt jedoch ebenso wie das Tatmotiv Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Die Kölner Polizei bittet Zeugen, die die Tat beobachtet oder diese möglicherweise gefilmt oder fotografiert haben, sich unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden.
Köln: Totenwache auf der Zülpicher Straße bis zum Morgen
Die ganze Nacht durch, bis etwa 7 Uhr am Sonntagmorgen, hielten Freunde Totenwache am Tatort. Als es am Vorabend zeitweise etwa 200 waren, sperrte die Polizei die Zülpicher Straße für etwa eine Stunde, da zu viele Menschen auf der Fahrbahn standen.
Bereits am Nachmittag war Atakan mit einigen Freunden vor Ort: „Nick war ein super Junge. Wir können es nicht fassen. Ich hatte noch am Tattag mit ihm geschrieben.“ Atakan und sein Freunde wollen erfahren haben, dass es bei dem Streit um ein Mädchen ging.
Eine Frau, die Zeugin der Tat wurde, habe Atakan berichtet, dass alles sehr schnell gegangen sei. Demnach seien „die mit mehreren auf ihn drauf“. Nick habe geschrieen: „Ich wurde angestochen, ich wurde angestochen.“ Die Frau habe mit Zewa-Papier versucht, die Blutung zu stoppen, „aber das ist ihr leider nicht gelungen.“