Albtraum-Fälle in FrechenMänner wollten Sex, doch liefen den Tätern genau in die Falle

Ein Wendehammer in einer Straße, dahinter ist ein Zaun und ein Vorgarten zu sehen.

An einem Wendehammer warteten die Täter auf ihre Opfer, dann wurde es brutal. Das Symbolfoto wurde im Jahr 2023 in Leverkusen aufgenommen.

Die Polizei hat die Raub-Reihe aufgeklärt, glaubt aber offenbar an weitere, ähnliche Fälle.

von Thomas Werner  (tw)

Sie wollten Sex, doch ahnten nicht, dass die vereinbarten Treffen eine ganz andere Wendung nehmen würden. Jetzt sind die Taten an den Männern in Frechen (Rhein-Erft-Kreis) aufgeklärt.

Wie die Polizei am Montag (8. Juli 2024) mitteilte, sind vier junge Männer als mutmaßliche Täter identifiziert worden. Ihnen wird vorgeworfen, für eine Reihe brutaler Überfälle verantwortlich zu sein. Zu den Tatorten sollen sie Männer mit fingierten Sex-Treffen gelockt haben.

Täter in Frechen gefasst: Gibt es noch mehr Fälle?

Am 2. Juli waren im Stadtgebiet Frechen drei Wohnungen durchsucht worden, dabei trafen die Einsatzkräfte auf die mutmaßlichen Täter. Ihre Handys sowie ein Baseball-Schläger – ein mögliches Tatwerkzeug – wurden sichergestellt. Mittlerweile sind die Männer vorläufig auf freiem Fuß, die Ermittlungen laufen aber im Hintergrund weiter.

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„Nach derzeitigem Sachstand sollen die Tatverdächtigen seit mindestens Anfang Mai in unterschiedlichen Konstellationen mit dem gefälschten Profil einer jungen Frau über eine Internetplattform Kontakt zu Männern aufgenommen haben, die ein erotisches Abenteuer suchten“, erklärt ein Sprecher der Polizei.

Aber: Am vereinbarten Treffpunkt kam es nicht zum Sex, sondern es wurde brutal! Teilweise sollen die Tatverdächtigen den Geschädigten so schwere Verletzungen zugefügt haben, dass mehrtägige Krankenhausaufenthalte notwendig waren.

Die Taten fanden am 7. Mai (ca. 17.30 Uhr), 16. Juni (ca. 14.15 Uhr), 18. Juni (11.30 Uhr) und 1. Juli (ca. 18 Uhr) jeweils in der Kapfenberger Straße in der Nähe des dortigen Wendehammers statt.

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In einigen Fällen sollen die Täter maskiert und mit einem Schlagwerkzeug bewaffnet gewesen sein. Einem Geschädigten raubten die Angreifer ein hochwertiges Mountainbike, einem anderen Mann die Geldbörse samt Bargeld und Bankkarten. In zwei Fällen blieb es bei Raubversuchen.

Gespräche mit Zeuginnen und Zeugen sowie Bilder aus einer Überwachungskamera führten die Polizei schließlich auf die Spur der jungen Männer. Mehrere Geschädigte sollen auf den Fotos die Minderjährigen eindeutig als Täter wiedererkannt haben.

Ein „echter“ Sex-Treff an der A553 bei Köln hatte kürzlich ebenfalls für Aufsehen gesorgt, allerdings ebenfalls in negativer Hinsicht.

Der Fall in Frechen könnte nun weiter Fahrt aufnehmen. Denn: „Aktuell gehen die zuständigen Kriminalbeamten davon aus, dass es noch mehr Überfälle und Raubdelikte gegeben haben dürfte“, so der Sprecher.

Die Polizei bittet daher mögliche weitere Opfer, sich vertrauensvoll an die Ermittlerinnen und Ermittler zu wenden. Zeugenhinweise und Meldungen von weiteren Geschädigten nimmt das Kriminalkommissariat 22 unter der Telefonnummer 02271 81-0 oder per Mail an poststelle.rhein-erft-kreis@polizei.nrw.de entgegen.