Wie konnte das passieren? Nach dem tödlichen Unfall auf der Rheinbrücke in Leverkusen laufen die Ermittlungen auf Hochtouren.
Unfall-Drama auf Rheinbrücke LeverkusenIst jemand Schuld am Tod des Arbeiters (†22)?
Ein Toter (†22), zwei lebensgefährlich Verletzte (59, 66): Schock und Trauer sitzen nach dem Arbeitsunfall auf der alten Leverkusener Rheinbrücke tief. Jetzt gilt es aber auch, das Unglück aufzuklären.
Dazu führt die Kölner Staatsanwaltschaft ein Todesermittlungsverfahren durch. „Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf die Frage, ob es mit Blick auf den tödlichen Unfall konkrete Anhaltspunkte auf ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden gibt“, erklärt Sprecherin Stephanie Beller am Freitag (30. August 2024) gegenüber EXPRESS.de.
Todesdrama auf Leverkusener Brücke: Baustelle ist beschlagnahmt
Bei der Demontage der alten A1-Brücke waren am Donnerstagmorgen offenbar Teile von einem Baukran herabgestürzt und hatten den jungen Bauarbeiter getötet. Zwei seiner Kollegen erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Einer von ihnen sei gestern ansprechbar gewesen, so Stephanie Beller von der Staatsanwaltschaft.
Die Baustelle sei weiterhin beschlagnahmt. Beller: „Wann die Arbeiten fortgesetzt werden können, ist noch nicht absehbar.“ Ein Sachverständiger sei bereits vor Ort gewesen, es müssten jedoch noch weitere Gutachter einbezogen werden.
Noch am Unfalltag war eine Obduktion des Getöteten angeordnet worden. Diese ist am Freitagvormittag erfolgt. Das Ergebnis, das auch Hinweise zum Unfallhergang geben könnte, liegt noch nicht vor.
Das laufende Todesermittlungsverfahren sei kein Ermittlungsverfahren wegen einer Straftat, stellt Stephanie Beller klar. „Zu solch einem kann es aber werden“, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft weiter.
Es gilt jetzt zu prüfen, ob jemand durch sein Verhalten Schuld am Tod des 22-Jährigen haben könnte. Zum Beispiel, weil eine Person gegen die Sorgfaltspflicht oder gegen Arbeitsschutzvorschriften verstoßen hat. Es könnte sich aber auch um einen tragischen Unfall handeln, bei dem niemandem Vorwürfe gemacht werden können.
Die Kripo hat nach dem Unfall Spuren am Unglücksort gesucht und mögliche Beweismittel sichergestellt. Darüber hinaus gilt es, 25 Kollegen des Toten als Zeugen zu vernehmen. Sie standen zum Teil direkt daneben, als es passierte.