Strecke Köln-AachenNach schwerem Zugunglück bei Kerpen – Deutsche Bahn mit Hiobsbotschaft

Nach dem Güterzug-Unfall bei Kerpen fahren wieder Regionalzüge. Doch von der Deutschen Bahn gibt es auch schlechte Nachrichten.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Der schwere Güterzug-Unfall bei Kerpen: Er hat nicht nur drei Verletzte gefordert, sondern auf der Strecke zwischen Köln und Aachen auch für großen Pendler-Frust gesorgt.

Inzwischen fahren zwar zumindest wieder die beiden Regionalexpress-Linien RE 1 und RE 9 – doch der entstandene Schaden an der Infrastruktur ist weit heftiger als vermutet. Am Mittwoch (27. November 2024) gab die Deutsche Bahn das Ergebnis der Begutachtung durch Fachleute bekannt.

Zug entgleist bei Kerpen: Enorme Schäden an Gleis und Technik

Die Experten/Expertinnen hatten sich am Dienstag ein Bild von den Schäden gemacht. Ergebnis: Es müssen etwa 1000 Meter Gleis (Schienen, Schwellen und Schotter) erneuert werden. Außerdem sind Schäden an der Leit- und Sicherungstechnik entstanden.

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In der Nacht zum Freitag (22. November) war auf dem Gleisabschnitt bei Kerpen ein Güterzug mit einem Bauzug zusammengestoßen. Sowohl die Lok als auch mehrere Waggons des Güterzugs entgleisten. Anschließend mussten die Fahrzeuge aufwendig von der Strecke geholt werden. Drei Menschen wurden verletzt, darunter der Triebfahrzeugführer des Güterzugs.

Der Unfall sorgte für Zugausfälle und Verspätungen, da die betroffene Strecke Köln-Aachen gesperrt werden musste. Die Strecke ist auch für den internationalen Fernverkehr relevant.

Am Dienstag (26. November 2024) konnten Bahnreisende, Pendlerinnen und Pendler zumindest etwas aufatmen: Die Züge der Linie RE 1 (RRX) und der Linie RE 9 fahren wieder – allerdings werden sie über die nicht beschädigten S-Bahngleise geführt.

Mega-Schäden bei Kerpen: DB vor großer Herausforderung

Jetzt gilt es, die Mega-Schäden zu beseitigen. Die größte Herausforderung, so die Deutsche Bahn, bestehe in der Erneuerung von 1800 beschädigten Betonschwellen. Man habe die Produktion bereits in Auftrag gegeben. Außerdem müssten insgesamt fünf Oberleitungs- und Signalmasten ersetzt werden, heißt es seitens der DB.

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„Die Herstellung der Schwellen und Masten benötigt leider etwas Zeit“, erklärte Ralf Krieger, Leiter des Betriebs im Netz Köln der DB InfraGO. Man stehe im Austausch mit den Produzenten und setze auf eine schnelle Lieferung. Krieger: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Strecke so schnell wie möglich wieder komplett befahrbar zu machen.“

Aktuell geht die DB davon aus, dass die wichtigsten Arbeiten voraussichtlich kurz vor Weihnachten, am 23. Dezember, abgeschlossen sind. Anschließend könnten alle Züge den Abschnitt mit verringerter Geschwindigkeit befahren.

Anfang 2025 seien noch weitere Arbeiten an den Oberleitungen notwendig, heißt es. Wie es zu dem folgenschweren Unfall kommen konnte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.