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Inzidenz knapp unter 200Bonner OB Dörner spricht über Lockdown und Ausgangssperre

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Oberbürgermeisterin Katja Dörner am Montag (14. Dezember) bei der Pressekonferenz der Stadt Bonn zum Corona-Lockdown.

von Béla Csányi (bc)

Bonn – Erneut steigen die Bonner Infektionszahlen rasant an, der Inzidenzwert liegt am Montag nach Angaben der Stadt nur noch haarscharf unter der 200er-Marke. Der deutschlandweite Lockdown, der ab Mittwoch in Kraft tritt, kommt da genau zur richtigen Zeit.

Wie die Maßnahmen in der Bundesstadt konkret umgesetzt werden und was die Einwohner jetzt wissen müssen, beantworteten Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Stadtdirektor Wolfgang Fuchs am Montag (14. Dezember) bei einer Pressekonferenz.

Corona-Lockdown ab Mittwoch: Bonner Krisenstab tagte am Morgen

„Der Krisenstab der Stadt ist am Morgen bereits zu einer kurzfristigen Sitzung zusammengekommen“, erklärte Dörner zu Beginn der Veranstaltung. Wegen des Inzidenzwerts von rund 200 ist die Stadt verpflichtet, die bundesweiten Maßnahmen sogar noch zu verschärfen. Bis Mittwoch müssen hierzu Vorschläge an das NRW-Gesundheitsministerium geschickt werden.

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Die Stadt prüft beispielsweise ein Verbot für Feuerwerk aller Art rund um Silvester. Eine Ausgangsbeschränkung, wie sie beispielsweise in Bayern und Baden-Württemberg eingeführt wurden, soll es in Bonn vorerst nicht geben. „Wir können angesichts der Lage in Bonn nicht erkennen, welche positiven Auswirkungen das auf das Infektionsgeschehen haben sollte“, begründete die Oberbürgermeisterin die Entscheidung.

Corona-Lockdown in Bonn: Stadt begründet erhöhten Inzidenzwert

Dass der Inzidenzwert in den vergangenen Tagen auf die Höchstmarke von 197,88 gesprungen war, begründete Stadtdirektor Wolfgang Fuchs mit einer neuen Test-Strategie. Es werde seit einigen Tagen sehr viel intensiver getestet, insbesondere in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Fuchs: „Je mehr getestet wird, desto mehr Fälle werden identifiziert.“

Noch immer setze sich die hohe Zahl der Infizierten vor allem aus vielen Einzelfällen zusammen, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt seien. „Es gibt keinen Hotspot, das Geschehen ist diffus“, erklärte Fuchs. Die Vorbereitungen im Impfzentrum laufen derweil auf Hochtouren, hier befindet sich die Stadt laut Fuchs voll im Zeitplan.

Fuchs ging auch auf die unterschiedlichen Inzidenzwerte für Bonn ein: Die Angaben der Stadt unterscheiden sich teils um mehrere Prozentpunkte von denen des Landeszentrums Gesundheit (LZG) NRW. Bei der Behörde werde „ein wenig anders gerechnet“, unter anderem spielen auch Nachmeldungen eine Rolle. Die Differenzen gibt es daher nicht nur in Bonn, auch Städte wie Düsseldorf, Aachen oder Wuppertal weisen leicht unterschiedliche Angaben auf.

Bonner Einzelhandel äußert Unmut über Finanzhilfe für Corona-Lockdown

Den Bonner Einzelhandel, der mit Ausnahme von Geschäften für den täglichen Bedarf komplett schließen muss, trifft der Lockdown hart. Der Einzelhandelsverband Bonn-Rhein Sieg Euskirchen kündigte zudem eine rechtliche Prüfung der geplanten Finanzhilfen des Finanzministeriums an.

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Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelverbandes

„Uns ist bewusst, dass wir über große Summen reden. Es kann aber nicht sein, dass man sich bei der Unterstützung auf die Regelungen einer etwas nachgebesserten Überbrückungshilfe III zurückzieht. Hier wird sicherlich durch den Landesverband auch rechtlich zu prüfen sein, ob eine derartige Ungleichbehandlung statthaft ist“, sagte der Vorsitzende Jannis Vassiliou.

Bonner Fußgängerzonen vor Corona-Lockdown mäßig gefüllt

Weil nur noch zwei Tage bleiben, um Besorgungen und Weihnachtsgeschenke im stationären Handel zu besorgen, waren volle Innenstädte und lange Schlangen vor den Läden befürchtet worden. Als EXPRESS sich am Montag in der Bonner City umsah, hielt sich der Auflauf aber in Grenzen. Die Einkaufsstraßen waren normal gefüllt, lediglich vor Bekleidungsgeschäften wie H&M oder TK Maxx bildeten sich längere Schlangen.

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Zu Wochenbeginn hat der Einzelhandel in Bonn noch geöffnet. Vor einigen Läden wie H&M in der Poststraße bildeten sich lange Schlangen.

Für den Ordnungsdienst der Stadt bedeuten die Schließungen am Mittwoch eine deutliche Entlastung. Weil man nun in weniger Geschäften die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollieren müsse, gebe es deutlich mehr Kapazitäten für andere Bereiche, teilte Stadtdirektor Fuchs mit.

Ansammlungen in der Öffentlichkeit oder die Einhaltungen möglicher Verkaufs- und Konsumverbote für Alkohol könnten daher konsequenter kontrolliert werden. Auch Einsatzkräfte der Polizei stehen hierbei unterstützend zur Verfügung.