Wegen steigender Corona-Infektionszahlen werden Proben von medizinischem Personal priorisiert – die Kita- und Schulkinder in NRW müssen sich hinten anstellen. Mit Folgen...
Labore in NRW überlastetKita- und Schulkinder bleiben nach Corona-Test länger zu Hause

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In Nordrhein-Westfalen müssen Kita- und Schulkinder länger zu Hause bleiben, da sich die Übermittlung ihrer Corona-Testergebnisse hinzieht. Das Archivfoto zeigt eine Schülerin in Stuttgart bei einem Schnelltest.
Weil medizinische Labore angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen stark ausgelastet sind, liegen Testergebnisse mitunter deutlich später vor als gedacht.
Es komme „aktuell zu Verzögerungen in der Befundübermittlung“, hieß es am Samstag (22. Januar 2022) vom Laborbetreiber Synlab, der unter anderem fünf Standorte in Nordrhein-Westfalen hat. Nach positiven Pool-Tests lägen Einzelbefunde von Kindern „eventuell nicht bis zum nächsten Morgen“ vor.
Corona in NRW: Familien müssen länger auf Testergebnisse warten
Solche Tests werden in Kitas und Schulen durchgeführt - ist das Ergebnis positiv, heißt das, dass mindestens ein Kind positiv, also infiziert ist. Danach folgen Einzeltests, um herauszufinden, wer das ist. Auf deren Ergebnisse müssen die Familien inzwischen aber häufig länger warten als zuvor. Die Corona-Inzidenz steigt in NRW schon seit Ende Dezember kontinuierlich an, am Samstag lag sie bei 733,6.
Die Wortmeldung von Synlab war kein Einzelfall. Der Düsseldorfer Laborbetreiber Zotz Klimas schrieb auf seiner Webseite, es könne „zu signifikant längeren Befundübermittlungszeiten kommen“.
Aufgrund der aktuell rasant steigenden Infektionszahlen müssten die Proben aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst priorisiert analysiert werden, begründete dies die Firma. Zuvor hatte die „Rheinische Post“ über die Lage bei dem Laborbetreiber berichtet und sich dabei auf einen Brief der Firma an Corona-Beauftragte an Schulen bezogen. In dem Schreiben hieß es, dass „die Ergebnisse der Einzeltestungen voraussichtlich eine Bearbeitung bis zum zweiten Folgetag in Anspruch nehmen“.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach sich mit Blick auf die nächste Ministerpräsidenten-Konferenz ebenfalls in der „Rheinischen Post“ dafür aus, dass „künftig nur noch Beschäftigte der kritischen Infrastruktur einen positiven Schnelltest mit einem PCR-Test bestätigen lassen können“. (dpa)