Ein 55-Jähriger steht ab Donnerstag vor Gericht, weil er einen jungen Binnenschiffer getötet haben soll. Der 23-Jährige war auf Landgang in der Düsseldorfer Altstadt.
Horror-Tat in DüsseldorfBinnenschiffer (†23) mit Poller erschlagen – Prozess beginnt
Weil er einen bayerischen Binnenschiffer erschlagen haben soll, muss sich ein Obdachloser ab Donnerstag (20. Oktober 2022) in Düsseldorf vor dem Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 55-Jährigen Totschlag vor.
Immer wieder soll der Obdachlose im vergangenen Juni mit einem 14 Kilogramm schweren gusseisernen Poller auf den Kopf des bereits am Boden liegenden 23-Jährigen eingeschlagen haben.
Prozess in Düsseldorf: Obdachloser fühlte sich von Binnenschiffer gestört
Als Grund hatte der Angeschuldigte nach der Tat angegeben, dass er sich gestört gefühlt habe. Weder beim Opfer noch beim Verdächtigen gab es Hinweise auf Alkoholkonsum.
Das 23 Jahre alte Opfer stammt aus dem Landkreis Main-Spessart in Unterfranken. Als Besatzungsmitglied eines Binnenschiffs befand er sich auf Landgang. Dabei soll er sich dem Schlaflager des Obdachlosen am Rande der Düsseldorfer Altstadt genähert haben. Der Obdachlose soll ihn laut Anklage aufgefordert haben, ruhig zu sein. Es sei zu einem Streit gekommen.
Polizei nimmt Obdachlosen nach Horror-Tat in Düsseldorf fest
Der 23-Jährige starb noch am Tatort am Ratinger Tor an den schweren Verletzungen. Der Bereich wird von Obdachlosen gerne als Schlafplatz genutzt. Zur Tatzeit am 11. Juni 2022 war dort eine Baustelle. Wegen der Bauarbeiten lagen die normalerweise fest im Erdreich verankerten Poller lose herum.
Trotz Fluchtversuchs konnte der Tatverdächtige von Kräften der Polizei der nahe gelegenen Altstadtwache festgenommen werden. Das Gericht hat für den Prozess fünf Verhandlungstage angesetzt und will nach Angaben einer Gerichtssprecherin noch am ersten Tag vier Zeugen hören.
Zu Medienberichten, wonach sich der Angeklagte inzwischen auf eine Notwehrsituation beruft, weil er sich bedroht gefühlt habe, sagte Verteidiger Marcus Hertel, davon wisse er nichts. (dpa)