Star-Auflauf in DüsseldorfVon der Lippe übt scharfe Kritik beim Fernsehpreis
Düsseldorf – Blitzlichtgewitter am Donnerstagabend in der Rheinterrasse Düsseldorf!
Dort traf sich die Fernsehbranche zu einer Jubiläums-Gala: Zum 20. Mal wurde der Deutsche Fernsehpreis verliehen und damit herausragende Produktionen und Leistungen im deutschen TV prämiert. Ein Stelldichein der Fernsehprominenz!
Rund 600 geladene Gäste schritten über den roten Teppich Richtung Radschlägersaal, wo die Verleihung stattfand – moderiert von Barbara Schöneberger und Steffen Hallaschka.
Kritische Töne von Jürgen von der Lippe
Allen voran der Ehrenpreisträger des Abends: Der 70-jährige Jürgen von der Lippe wurde für sein Lebenswerk als Moderator, Entertainer und Show-Erfinder geehrt: „Es wäre doch mal eine tolle Idee, wenn man drei Anwärter auf den Preis des Lebenswerks konkurrieren ließe. Könnte man eine Serie drüber drehen“, scherzte er süffisant und schlug auch kritische Töne an:
Immer weniger Geld fürs Programm
„Früher gab es ganz wenige Leute beim Fernsehen. Dann wurden immer mehr eingestellt und es blieb immer weniger Geld fürs Programm. Dafür gibt es immer mehr Menschen, die mitreden wollen und Bedenken haben.“
Ob der Deutsche Fernsehpreis grundsätzlich wichtig wäre, wollte EXPRESS von ihm wissen. Von der Lippe: „Das kann man noch nicht ermessen. Aber man sieht es auch daran, dass er live im Internet übertragen wird...“
TV-Preis lässt zu wünschen übrig
Schauspieler Uwe Ochsenknecht haute in die gleiche Kerbe. Er meinte: „Der Fernsehpreis lässt zu wünschen übrig, da er nicht in den Öffentlich-Rechtlichen gezeigt wird, solange es das Fernsehen überhaupt noch gibt.“
Dennoch freute er sich auf den Abend: „Besonders darauf, die jungen Kollegen kennen zu lernen!“ Darunter junge, erfolgreiche Schauspielerinnen wie Paula Beer, die für die Serie „Bad Banks“ als beste Darstellerin nominiert war und gegenüber EXPRESS gestand: „Ich selbst habe keinen Fernseher mehr. Ich bin von Mediatheken und DVDs abhängig und schaue nur gezielt.“
Desiree Nosbusch dankbar für die Nominierung
Ebenfalls in der gleichen Kategorie und für die gleiche Serie nominiert war Desirée Nosbusch: „Das erste Mal bin ich als beste Schauspielerin nominiert. Grandios! Ich bin voller Dankbarkeit, die Nominierung ist schon Preis genug.“
Kinder hätten den Pokal gerne
Schauspieler wie die „Tatort“-Stars Maria Furtwängler und Jan-Josef Liefers, der in Begleitung seiner Frau Anna Loos kam, waren ebenfalls bei der Verleihung dabei wie das Düsseldorfer Schauspieler-Ehepaar Anna Schudt und Moritz Führmann.
Sie war nominiert als beste Darstellerin für „Aufbruch in die Freiheit“. „Unsere Kinder hätten den Pokal schon gerne zuhause.“
Fernseh-Schnäuzer Horst Lichter kam mit Frau Nada, Schauspielerin Jasmin Schwiers mit Baby-Bauch („zweites Kind, siebter Monat“) und „Let’s Dance“-Chefjuror Joachim Llambi kam – noch immer frisch verliebt – mit seiner Freundin Rebecca Rosenschon. Llambi: „Jorge ist auch hier habe ich gesehen. Das wird ein grandioser Abend!“
Ebenfalls unter den nominierten Gästen: Comedian Martina Hill, Schauspieler Tom Wlaschiha, Elton, Maren Kroymann, Antonia Rados.
Die Gewinner beim Deutschen Fernsehpreis 2019
Die Auszeichnung wird seit 1999 von den großen TV-Anbietern verliehen. Eine 14-köpfige Fachjury (darunter in diesem Jahr Schauspielerin Maria Furtwängler und Moderator Mitri Sirin) entschied über die Gewinner. Der Preis wurde in 23 Kategorien vergeben.
Der Ehrenpreis der Stifter ging an Jürgen von der Lippe. Der 70-jährige Entertainer wurde als einer der Protagonisten der deutschen Fernsehgeschichte gewürdigt.
Der Deutsche Fernsehpreis 2019 ging außerdem an:
- Albrecht Schuch (bester Schauspieler)
- Vicky Krieps (beste Schauspielerin)
- „Let‘s Dance“ (beste Unterhaltung Primetime)
- Inas Nacht (beste Unterhaltung Late Night)
- „Bares für Rares“(bestes Factual Entertainment)
- Maren Kroymann für „Kroymann“ (beste Comedy)
- „Kulenkampffs Schuhe“ (beste Dokumentation)
- „Terra X: Die Reise der Menschheit“ (bester Doku-Mehrteiler)
- Antonia Rados (beste Information Auslandsreporter, Bericht: „Jemens langsamer Tod“)
- Jenke von Wilmsdorff (Bestes Infotainment)
- ranNFL (Beste Sportsendung)
- Guido Heinz Frinken, Oli Egon Ide (beste Ausstattung für „Das große Backen“)
- Luke Mockridge (beste Moderation Unterhaltung)
- „Aufbruch in die Freiheit“ (bester Fernsehfilm)
- beste Kamera: David Luther („Das Boot“)
- bester Schnitt: Ueli Christen („Gladbeck“)
- beste Drama-Serie: „Bad Banks“ (ZDF)
- bester Mehrteiler: „Gladbeck“ (ARD)
- beste Comedy-Serie: „jerks“ (ProSieben)
- beste Ausstattung: „Der große Rudolph“ (ARD), Martina Müller, Jana Karan
- bestes Buch: „Der Tatortreiniger“ (NDR), Mizze Meyer
- beste Regie: „Bad Banks“ (ZDF), Christian Schwochow
Der Deutsche Fernsehpreis im TV
In den vergangenen Jahren wurde der Deutsche Fernsehpreis mal als Zusammenschnitt oder gar nicht im Fernsehen gezeigt. Zum Unmut vieler Stars, Branchenmitglieder und Zuschauer. In diesem Jahr strahlte ONE, der Digitalsender der ARD, die Gala zeitversetzt aus (ab 22.30 Uhr bis 0.30 Uhr).