Nach mehr als 30 JahrenWollersheim trauert: Düsseldorfer Kult-Bordell abgerissen

von Jonas Meister  (meis)

Düsseldorf – Nach über 30 Jahren ist der Spaß auf der Rethelstraße vorbei. Als Spielverderber rückten tonnenschwere Bagger an, die die ehemaligen Bordellhäuser jetzt abrissen und damit für ein letztes „Puff“ sorgten.

  1. Die bekanntesten Düsseldorfer Puffs auf der Rethelstraße wurden abgerissen
  2. Dort sollen nun 72 Mikroappartments entstehen
  3. Bert Wollersheim trauert um sein zweites Zuhause und Lebenswerk

Düsseldorf: Bordelle auf der Rethelstraße abgerissen

Als das Schicksal seiner ehemaligen Wirkungsstätte im letzten Jahr feststand, wurde Bert Wollersheim bereits emotional. Auf Facebook verabschiedete sich der „Puff-Daddy“ mit folgenden Worten von den Bordellen:

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Zahlreiche Promis wie etwas Ricky Shane vergnügten sich in den heiligen Hallen von Bert Wollersheim.

„Eine Ära geht endgültig zu Ende. Über 30 Jahre Exklusiv-Bordelle. (...) Goodbye Rethel 73/75/77! Ein halbes Leben Leidenschaft. Ich werde diese Zeit immer missen und danke allen Menschen, die mich all die Jahre treu begleitet haben, denn ohne Euch hätte es mich nicht gegeben.“

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Abriss der bekanntesten Bordelle Düsseldorfs: Wollersheim trauert

Die Trauer bei Wollersheim ist spürbar, schließlich hing er als langjähriger Hausherr sehr an den drei Häusern.

Entsprechend unglücklich dürfte ihn auch das aktuelle Bild vor Ort machen. Denn dort, wo der Schampus jahrelang ordentlich floss, wo sich die Kunden mit den Damen im Bällebad oder dem Orient-Zimmer vergnügten und wo gern mal der ein oder andere Promi begrüßt wurde, herrscht aktuell eher Tristesse.

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Das Kult-Bordell auf der Rethelstraße ist nun Geschichte. Bagger haben die drei Häuser platt gemacht. Auf der Fläche werden nun Mikroappartments gebaut.

So hinterließen die Bagger nämlich nichts als eine leere, 700 Quadratmeter große Baufläche. Doch das wird sich demnächst ändern.

Düsseldorfer: Wollersheims Bordelle müssen für Wohnraum weichen

Was an der Rethelstraße auf die Puffs folgt, ist nämlich schon seit mehr als einem Jahr klar. Das Zauberwort heißt hier: Mikroappartements.

Die „List-Gruppe“ aus Norddeutschland wird dort, neben einer Tiefgarage mit Platz für zehn Autos, ein fünfgeschossiges Wohnhaus hochziehen.

Die so entstehenden 2800 Quadratmeter Wohnfläche werden dann auf insgesamt 70 Wohneinheiten aufgeteilt, die am Ende zwischen 17 und 30 Quadratmetern groß sein werden.

Ansprechen soll das Konzeptmitten im Zooviertel vor allem junge Mieter wie zum Beispiel Studenten. Geplant sind die Fertigstellung und die damit verbundenen Einzüge für Ende 2021. (jm/mh)