2022 fängt für die Gastronomen und Einzelhändler in der Düsseldorfer Altstadt gar nicht gut an. Nach dem Weihnachtsgeschäft heißt es nun: Bonjour Tristesse ...
Düsseldorfer AltstadtBonjour Tristesse: Nach Trubel nur noch Leere und Leerstand
Für eineinhalb Monate sah es in der Altstadt fast wieder wie früher aus. Die Menschen strömten an die „längste Theke der Welt“. Jetzt sind die Weihnachtsmärkte wieder weg. Und damit auch die Kundschaft, die der Gastronomie und dem Einzelhandel wenigstens kurz einen (lau)warmen Regen beschert haben. Sollte man meinen. Jetzt kam allerdings die ernüchternde Abrechnung.
Düsseldorfer Altstadt: Gastronomie mit erschreckenden Umsatzeinbußen
Irgendwie machte sich rund um den Schlossturm wieder Hoffnung breit. Die Touristen kamen wieder von nah und fern, endlich parkten wieder Reisebusse am Rheinufer. Auf den Weihnachtsmärkten hörte man wieder Holländisch. Und in den Einkaufstempeln der Innenstadt wurden trotz der Corona-Schutzauflagen bei der Gelegenheit noch tüchtig Weihnachtseinkäufe erledigt.
Auch die Altstadt-Lokale freuten sich endlich wieder über Gäste von außerhalb. Alles wieder gut? Von wegen. „Der Schein trügt“, sagt Thorsten Hellwig, Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbandes NRW (Dehoga). „Die Gastronomie in Düsseldorf verzeichnet verglichen mit dem Corona-freien Jahr 2019 einen Umsatzrückgang von 44 Prozent.“
Die Einbußen aus den schlimmen Lockdown-Zeiten konnten so natürlich noch nicht einmal ansatzweise ausgeglichen werden. Ein Tropfen auf den heißen Stein. Das können auch die Budenbesitzer auf den Weihnachtsmärkten bestätigen. Schausteller-Boss Oliver Wilmering: „Auf dem Weihnachtsmarkt hatten wir in dieser Saison Umsatzeinbußen von 50 bis 60 Prozent. Man kann sich fragen, warum machen wir es überhaupt? Ganz einfach: Aus psychologischen Gründen. Um bei den Menschen im Gedächtnis zu bleiben.“
Düsseldorf: Absolute Tristesse auch beim Einzelhandel
Björn Musiol, stellvertretender Geschäftsführer beim Handelsverband Nordrhein-Westfalen, sagt: „Leider ist in diesem Jahr, wie auch im vergangenen Jahr, pandemiebedingt nichts schönzureden. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau müssen wir über gravierende Umsatzeinbrüche insbesondere bei den allermeisten Non-Food Sortimenten berichten. Auch die Kundenfrequenzen sind noch deutlich vom Vorkrisenniveau entfernt.“
Durch die 2G-Regelungen blieben nicht nur sehr viele Kunden aus. Sie sorgen in den Geschäften noch zusätzlich für höhere Kosten - für Zeit- und Personalaufwendungen. Kein Wunder, dass das Sterben von Kneipen und Geschäften auch 2022 in der Alt- und Innenstadt weitergeht. Zumal die Aussichten noch dramatischer sind. Thorsten Hellwig: „Durch die anstehenden Verschärfungen der Corona-Regeln sind weitere Rückgänge programmiert.“