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„ZDF Magazine Royale“Jan Böhmermann geht auf Düsseldorfer Kommissar los, der wehrt sich

In seiner Sendung "ZDF Magazin Royale" blendete Jan Böh­mer­mann (links) ein Foto von Stephan Harbort (oben) ein und kri­ti­sierte dessen schrift­stel­le­ri­sche Arbeit.

In seiner Sendung „ZDF Magazin Royale“ blendete Jan Böhmermann (links) ein Foto von Stephan Harbort (oben) ein und kritisierte dessen schriftstellerische Arbeit.

In seiner Sendung „ZDF Magazin Royale“ hat Jan Böhmermann den Düsseldorfer Kommissar und Schriftsteller Stephan Harbort attackiert. Der wehrt sich nun.

von Michael Kerst  (mik)

Düsseldorf. Zugegeben, man kann geteilter Meinung sein über den Düsseldorfer Schriftsteller Stephan Harbort. Fest steht: Der Mann, der im Hauptberuf Kriminalhauptkommissar im Polizeipräsidium ist, ist nebenbei extrem produktiv und hat seit 1994 unglaubliche 27 Bücher geschrieben. Jetzt allerdings wurde Harbort zur Zielscheibe von beißendem Spott – und für den ist im deutschen Fernsehen oft Jan Böhmermann zuständig.

Im „ZDF Magazin Royale“ nahm sich Jan Böhmermann das Thema „True Crime“ zur Brust und ätzte über die in diesen TV-Formaten auftretenden Experten, die dort meist als „Profiler“ bezeichnet werden – ein Begriff, den es in der deutschen Kriminalistik so gar nicht gibt.

Konkret nahm der TV-Satiriker die Experten Mark Thorben Hofmann, Suzanne Grieger-Langer und eben Stephan Harbort aufs Korn. Über den schreibenden Kommissar aus Düsseldorf sagte Böhmermann wörtlich: „Er ist tatsächlich ein echter Kriminalhauptkommissar bei der Polizei Düsseldorf mit echter Ausbildung. Und seine wichtigsten Qualifikationen: Er kann so seriös gucken wie ein Pinguin aus Madagaskar, der gerade ein sprechendes Zebra erdolcht hat, und das kann nicht jeder.“

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Jagt eher Serienkiffer: Jan Böhmermann ätzt über Düsseldorfer Profiler

Harbort, der von (auch öffentlich-rechtlichen) Sendern gern als „Serienmord-Experte“ und eben „Profiler“ bezeichnet wird, habe beruflich überhaupt nichts mit Tötungsdelikten zu tun: „Der Serienmordexperte arbeitet überhaupt nicht in der Mordkommission, sondern seit Jahren in der ‚Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift von Zoll und Polizei‘, so Böhmermann. „Er jagt also statt Serienkiller eher Serienkiffer.“

Und über die drei TV-Experten kommt er zu dem Schluss: „Die sind gar keine echten Mord-Experten, sondern nichts anderes als mittelmäßige Schriftsteller, schauspielernde Hypnosetherapeutinnen und gescheiterte Jongleure. Ganz schön viel Fake für True Crime!“

Attacke von Jan Böhmermann: Das sagt Stephan Harbort

Harborts Facebook-Antwort: Der angegriffene Düsseldorfer will diese Darstellung nicht so stehen lassen und antwortet auf Facebook mit einem „Offenen Brief“, der ausgedruckt locker zwei DIN-A4-Seiten füllt. Der von Böhmermann zitierten (anonymen) Äußerung eines Polizeikollegen, dass er „noch nie eine Leiche gesehen habe“, hält er entgegen, dass er durchaus in Mordkommissionen mitgearbeitet habe. Er habe „nicht nur neben dem hochgradig verwesten Leichnam gearbeitet, sondern auch an der Obduktion teilgenommen.“

Die Bezeichnung: „Deutschlands bekanntester Serienmord-Experte“ stamme nicht von ihm selbst, schreibt Harbort, „sondern wahlweise von Journalisten/Innen oder Verlagen, mit denen ich zusammengearbeitet habe.“

Die Behauptung, er würde „Geld machen mit den Hinterbliebenen von Mordopfern“, weist der Düsseldorfer Hauptkommissar ebenfalls zurück. Vielmehr habe er mit „mit verschiedenen überlebenden Opfern von Serienmördern zusammengearbeitet und deren Erlebnisse etc. literarisch verarbeitet“, und „diese Form von Kooperation wurde von allen Genannten ausgesprochen positiv aufgenommen, persönliche Kontakte bestehen teils bis heute.“

In weiteren Facebook-Posts spricht Stephan Harbort davon, durch die Berichterstattung „in unverantwortlicher und meine Familie und mich gefährdender Weise“ attackiert worden zu sein und nennt das „geschäftsschädigend.“