Düsseldorf – Knapp eine Woche nach dem feigen Mord-Anschlag auf Wahrsagerin „Esmeralda“ ist die 68-Jährige wieder zu Hause. Und sie hat eine dunkle Vorahnung, was mit dem flüchtigen Täter Metin Kolkilic geschieht: „Er wird sterben!“
Zagorka Jovanovic hat diese Gabe: Sie sieht Dinge, die andere Menschen nicht sehen können. Manche nennen sie Hellseherin, andere ein Medium.
„Ich sage einfach die Wahrheit“, erklärt „Esmeralda“. Diese Wahrheit hätte sie fast ins Grab gebracht. Weil sie einer ihrer Kundinnen (eine Prostituierte) riet, ihren Ex-Freund Metin Kolkilic aus Köln zu meiden, tauchte der 43-Jährige am Montag vergangener Woche vor der Wohnung der Wahrsagerin auf.
Als sie öffnete, stürzte er mit einem Messer auf sie, versuchte ihr die Kehle durchzuschneiden, sticht danach noch sechsmal auf die wehrlose Frau ein. Esmeralda wird in der Uni-Klinik notoperiert.
„Ich habe nur überlebt, weil ich ein bisschen mollig bin. »Das Fett hat sie gerettet!« sagte mein Arzt. Sonst wäre die Halsschlagader durch gewesen“, berichtet die gebürtige Jugoslawin.
„Ich habe die Bilder der Attacke die ganze Zeit vor Augen. Ich habe damit sehr zu kämpfen. Hoffentlich schnappen sie den Täter bald, ich habe Angst, dass er es noch einmal versucht.“
Die Polizei hat allerdings bislang keine heiße Spur von dem gebürtigen Solinger mit türkischen Wurzeln. Möglicherweise hat er sich in die Heimat seiner Eltern abgesetzt.
Esmeralda hat die Attacke zwar nicht vorausgesehen, aber sofort gespürt, dass der Mann, der vor ihr stand, Böses tun würde.
Auch jetzt hat sie wieder eine Ahnung – doch diesmal sind die dunklen Visionen eher für Metin Kolkilic bedrohlich: „Ich spüre, dass er sich auf der Flucht nicht ergeben wird. Ich spüre, dass ihn Polizisten auf der Flucht erschießen werden. Möglicherweise in der Türkei.“
Zagorka Jovanovic wird trotz des traumatischen Erlebnisses weiterhin als Wahrsagerin arbeiten. „Ich lebe schließlich davon.“
Wird sie denn in Zukunft unangenehme Dinge lieber für sich behalten? „Nein. Ich sage immer die Wahrheit, immer das, was ich sehe. Es gibt eben Menschen, die können mit der Wahrheit nicht umgehen.“
