Corona-Alarm in ChinaAusgangsperre für Millionen: Städte wegen Omikron-Ausbruchs abgeriegelt

China spaßt aktuell nicht mit der Corona-Lage im riesigen Land. Die Zahlen schießen dramatisch in die Höhe, jetzt erfolgt ein rigoroser Lockdown.

Angesichts der höchsten Corona-Infektionszahlen seit zwei Jahren hat China erneut einen harten Lockdown über Millionen von Menschen verhängt. Die Zahl der Ansteckungen habe sich innerhalb eines Tages auf fast 3400 verdoppelt, teilten die Behörden am Sonntag mit. Dies ist die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Februar 2020.

In der Wirtschaftsmetropole Shenzhen, einer der größten Städte des Landes, verhängten die Behörden nun eine einwöchige Ausgangssperre für alle 17 Millionen Einwohner. Die Bewohner müssten sich zudem drei Corona-Testrunden unterziehen, teilten die Behörden am Sonntag, 13 März 2022, mit. Shenzhen grenzt an Hongkong, das derzeit mit einer heftigen Corona-Welle zu kämpfen hat.

Nach ersten Fällen in Shenzhen hatten die Behörden bereits das Geschäftszentrum der Stadt abgeriegelt, dennoch verbreitete sich das Virus weiter. Am Sonntag meldeten die Behörde 66 neue Infektionsfälle - ein Bruchteil der 32.430 am selben Tag in Hongkong registrierten neuen Fälle.

Omikron ist nun in China angekommen: Regierung greift durch

In der Großstadt Jilin im Nordosten Chinas wurde in zahlreichen Vierteln ein Lockdown verhängt, zudem mussten alle Einwohner jeweils sechs Corona-Testrunden absolvieren. Seit Samstag wurden allein aus Jilin mehr als 2200 Neuinfektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus gemeldet. Staatlichen Medienberichten zufolge wurde der Bürgermeister abgesetzt.

In der benachbarten Neun-Millionen-Stadt Changchun hatten die Behörden bereits am Freitag einen Lockdown angeordnet. Auch der dortige Chef der Gesundheitskommission wurde entlassen. Seit Sonntag dürfen auch alle rund 700.000 Einwohner der Stadt Yanji an der Grenze zu Nordkorea ihre Häuser nicht mehr verlassen.

China: Shanghai wegen Omikron abgeriegelt

In Shanghai wurden mehrere Wohnanlagen für zwei Tage abgeriegelt sowie eine Reihe von Schulen, Restaurants und Einkaufszentren geschlossen. Wer die Metropole besuchen oder verlassen möchte, braucht einen negativen Corona-Test.

In China ist der Umgang mit Corona ein völlig anderer als in Deutschland: Man versucht, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, indem extrem strenge Regeln gelten.

China: Strikte Null-Covid-Politik wird verfolgt

Das Coronavirus war Ende 2019 zuerst in China entdeckt worden. Das Land hatte das Infektionsgeschehen mit einer strikten Null-Covid-Politik auf seinem Gebiet aber recht schnell eindämmen können. Schon beim Auftreten eines einzelnen Infektionsfalls verhängten die Behörden strikte Maßnahmen wie Ausgangssperren, die Abriegelung ganzer Stadtviertel und Massentests.

Trotzdem herrscht in der Volksrepublik derzeit die schwerste Corona-Krise seit zwei Jahren, in 18 Provinzen ist das Virus aktiv. Zudem wachsen die Zweifel an der Null-Covid-Strategie. Regierungschef Li Keqiang hatte vor einer Woche in seiner Jahresansprache vor dem Nationalen Volkskongress gesagt, das Land müsse seine Maßnahmen gegen die Epidemie „ständig optimieren“.

Vor allem die lokalen Behörden dringen zunehmend auf mildere und gezieltere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Am Freitag kündigte die staatliche Gesundheitskommission an, zusätzlich zu den üblichen PCR-Tests allen Bürgern Antigen-Schnelltests zur „Selbstkontrolle“ zur Verfügung zu stellen. (afp/dok)