Während Abschluss-PlädoyerDonald Trump plötzlich „aus dem Gerichtssaal herausgelaufen“

Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, verlässt am Freitag (26. Januar 2024) sein Wohnhaus in New York.

Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, verlässt am Freitag (26. Januar 2024) sein Wohnhaus in New York.

Derzeit läuft bereits der zweite Verleumdungsprozess der US-Autorin E. Jean Carroll gegen Donald Trump. Während der Abschlussplädoyers verließ der ehemalige US-Präsident nun plötzlich den Gerichtssaal.

Während der Abschlussplädoyers im zweiten Verleumdungsprozess der US-Autorin E. Jean Carroll gegen Donald Trump hat der frühere US-Präsident überraschend den Gerichtssaal verlassen. Kurz nachdem Carrolls Anwältin Roberta Kaplan am Freitag (26. Januar 2024) mit ihrem Plädoyer begonnen hatte, sei Trump ohne vorherige Ankündigung aufgestanden und habe den Saal verlassen, berichteten US-Medien übereinstimmend.

„Die Aufzeichnungen werden zeigen, dass Herr Trump gerade aufgestanden und aus dem Gerichtssaal herausgelaufen ist“, sagte Richter Lewis Kaplan daraufhin und bat Trumps Anwaltsteam darum, sitzen zu bleiben. Warum Trump den Saal verließ und wo er hinging, war zunächst nicht klar.

Donald Trump: Carroll verklagt Trump wegen Verleumdung

Das Verfahren könnte noch am Freitag abgeschlossen und der Jury übergeben werden. Bei Nieselregen und Nebel hatten sich am Morgen zahlreiche Medienvertreter und einige wenige Demonstranten vor dem Gericht in Manhattan versammelt.

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Es handelt sich um den zweiten Prozess der 80-jährigen Carroll gegen Trump. Zum Abschluss des ersten Verfahrens hatte es im Mai eine New Yorker Geschworenenjury als erwiesen angesehen, dass Trump Carroll 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus angegriffen, sexuell missbraucht und später verleumdet hatte. Die Geschworenen hatten der Schriftstellerin daraufhin eine Entschädigung in Höhe von fünf Millionen Dollar (etwa 4,65 Millionen Euro) zugesprochen.

Weil sie nachfolgende Kommentare von Trump ebenfalls als verleumderisch ansah, klagte Carroll anschließend erneut. Bereits vor Beginn des zweiten Prozesses gab Richter Kaplan ihr recht und entschied, dass weitere Kommentare Trumps verleumderisch gewesen seien. Damit muss die Jury nun lediglich noch über die Höhe der Entschädigung entscheiden, die der Ex-Präsident der Frau bezahlen muss. Carroll verlangt mehr als zehn Millionen Dollar.

Trump mehrfach persönlich im Gerichtssaal erschienen

Trump war im zweiten Prozess – anders als im ersten, wo er komplett abwesend geblieben war – bereits mehrfach persönlich erschienen und durch zahlreiche kommentierende Meinungsäußerungen störend aufgefallen. Deswegen hatte ihm der Richter schon mit Ausschluss gedroht.

Der 77-Jährige gilt bei den im November anstehenden Präsidentschaftswahlen als aussichtsreichster Bewerber der Republikaner. Er muss sich allerdings derzeit auch in mehreren verschiedenen Fällen mit Gerichten auseinandersetzen. Die Gerichtstermine nutzt Trump häufig als eine Art Wahlkampfauftritt. (dpa)