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Dramatische Lage in ÖsterreichUrlaubsregionen überflutet: Appell an Autofahrer, mehrere Tote

Ein Tiefdruckgebiet über Italien sorgt für Starkregen in Österreich und dem angrenzenden Slowenien. Orte werden überflutet, Verkehrsadern gekappt. Meteorologen geben vorerst keine Entwarnung.

Überschwemmungen nach schweren Regenfällen haben in Slowenien und im Süden Österreichs zu dramatischen Situationen geführt. In Slowenien waren Polizeiangaben zufolge bei Überschwemmungen und Erdrutschen im Nordosten und Zentrum des Landes am Freitag drei Menschen ums Leben gekommen.

In St. Paul im Bezirk Wolfsberg in Kärnten erwarteten die Behörden am Samstag (5. August) eine weitere Hochwasserwelle - vorsorglich wurden am Freitagabend 70 Haushalte evakuiert, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete.

Unwetter in Österreich und Slowenien: Autobahnen gesperrt

Der Urlaubsverkehr wurde durch die heftigen Regenfälle und Überschwemmungen im Süden Österreichs stark behindert. Der Stau vor dem Karawankentunnel war APA zufolge bereits am frühen Samstagmorgen 14 Kilometer lang. Nach einem Unfall wurde die Autobahn auf slowenischer Seite demnach gegen 7.00 Uhr gesperrt. Auch andere Straßen im Süden Österreichs waren betroffen.

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Der Automobilclub ÖAMTC appellierte nach Angaben von APA an Urlaubsreisende, auch bei Staus auf den Autobahnen zu bleiben, da besonders im Süden Österreichs viele Straßen wegen Überschwemmungen immer noch nicht befahrbar seien. Kleine Grenzübergange nach Slowenien in den betroffenen Kärntner Bezirken blieben ebenfalls gesperrt.

In Slowenien mussten wegen Überflutungen mehrere Nebenstraßen, einschließlich der direkten Umleitungsstrecke der zwischen Ljubljana und Celje gesperrten A1, in Teilbereichen ebenfalls gesperrt werden. Nach Angaben von ÖAMTC konnte die Sperrung großräumig über Autobahnen umfahren werden.

In den von Überschwemmungen betroffenen Gebieten im Süden Österreichs wird wegen nachlassender Regenfälle nach Angaben von APA eine Stabilisierung der Lage erwartet. In der Nacht zu Samstag wurden demnach in zwei Kärntner Bezirken - Wolfsberg und Völkermarkt - gefährdete Bewohner wegen Hochwassergefahr evakuiert. Im Ort Lavamünd sei es zu Hangrutschen gekommen. Auch ein Campingplatz am Gösselsdorfer See war APA zufolge von Überschwemmungen bedroht.

Insgesamt wurden nach Informationen der Nachrichtenagentur Zivilschutzwarnungen für neun Gemeinden in den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg herausgegeben. In den Gemeinden St. Paul im Lavanttal und Loibach gab es Zivilschutzalarm.

In Slowenien wurden bereits am Freitag (4. August) Eisenbahnschienen und Autobahnen überflutet. Katastrophenschützer mussten Menschen vor den Fluten retten, zum Teil mithilfe von Helikoptern.

Unter anderem wurde ein psychiatrisches Krankenhaus im nordslowenischen Begunje – nahe der Grenze zu Österreich – evakuiert, weil dort Keller und Erdgeschoss überflutet wurden. Die Patientinnen und Patienten wurden in andere Einrichtungen gebracht.

Dramatische Lage in Slowenien und Österreich

In Skofja Loka, 20 Kilometer nordwestlich von Ljubljana, wurden viele Gebäude überflutet. Straßen standen unter Wasser und waren unpassierbar. In der gesamten Region Gorenjska (Oberkrain), die im Norden an Österreich grenzt, kam es zu Überschwemmungen und Straßensperren.

Nach Angaben des Autofahrerclubs ÖAMTC waren zahlreiche Grenzübergänge zwischen Österreich und Slowenien wegen Überflutungen und Schlamm- und Gerölllawinen gesperrt – darunter der Loiblpass, wo in der Nacht auf Freitag knapp 200 Liter Regen pro Quadratmeter niedergingen. Als Ausweichroute stand nur der Karawankentunnel zur Verfügung.

Die starken Niederschläge führten im südlichen Österreich zu Murenabgängen und Hochwasser.

Österreich: Neue Regenwarnungen im Süden, 70 Häuser evakuiert

In Teilen der Steiermark und Kärntens wurde nach Angaben von Behörden Zivilschutzalarm ausgerufen.

Auch am Samstagmorgen (5. August) ist keine Entspannung in Sicht gewesen. Behörden lösten in einigen Kommunen Katastrophenalarm aus und in St. Paul im Lavanttal in Unterkärnten wurden am Freitagabend vorsichtshalber 70 Häuser evakuiert. Bewohnerinnen und Bewohner wurden aufgefordert, mit den nötigsten Sachen vorübergehend möglichst zu Freunden und Verwandten zu gehen.

Österreich: 200 Liter Regen pro Quadratmeter am Loiblpass

In der Nacht zu Freitag hatte Starkregen Murenabgänge und Überschwemmungen verursacht. In den Gebieten um Eisenkappel und Klagenfurt waren einige Orte von der Umgebung abgeschnitten. Am Loiblpass waren innerhalb von 24 Stunden 200 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, so viel wie sonst in einem ganzen Monat. Gebietsweise wurden bis Samstagmittag weitere 60 bis 100 Liter erwartet. In der Landeshauptstadt Kärntens, Klagenfurt am Wörthersee, drohte am Freitagabend in einem Stadtteil ein Damm zu brechen.

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Sloweniens Nachbarland Kroatien versetzte seine Einsatzkräfte wegen befürchteter Ausweitung der Überschwemmungen in Alarmbereitschaft. Im Norden des Landes stiegen die Wasserstände der Flüsse stark an.

Österreichs staatliche Wetteranstalt Geosphere Austria warnte davor, dass das Tiefdruckgebiet über Italien in der Nacht und am Samstag weitere große Regenmengen von bis zu 60 Liter pro Quadratmeter bringen werde. „Besonders im Süden Österreichs sind daher weitere Überschwemmungen und Muren zu erwarten, da die Böden durch den Regen der letzten Zeit schon gesättigt sind“, sagte Geosphere-Meteorologe Hannes Rieder. (dpa/mg)