MallorcaSturmtief „Juliette“ sorgt für Chaos und Hubschraubereinsatz – militärische Notfalleinheit rückt aus

Die Parkplätze und die Außengastronomie des Kloster Lluc im Wallfahrtsort Escora ist mit Schnee bedeckt. Mallorca hat zur Bewältigung der Folgen des Wintersturms „Juliette“ die Hilfe der militärischen Nothilfe-Einheit UME angefordert. Im Kloster Lluc waren knapp 100 Ausflügler ohne Handyempfang und Strom eingeschneit.

Schnee, Sturm und Regen auf Mallorca: Mithilfe von Hubschraubern wurden festsitzende Menschen in einer Bergregion gerettet.

Das Sturmtief „Juliette“ wütet seit Montag auf Mallorca. Es seien die stärksten Schneefälle seit Jahrzehnten, berichten lokale Medien. Nun rückte die militärische Notfalleinheit für Aufräumarbeiten aus.

von Eva Gneisinger  (eg)

Schnee, Regen und Sturmböen: Mit dem Sturmtief „Juliette“ ist seit Montag (27. Februar 2023) das kalte Winterwetter auf die sonst so sonnige Baleareninsel Mallorca zurückgekehrt. Nicht nur der Schnee machte den Menschen zu schaffen. Der starke Sturm sorgte vor allem im Osten der Insel für Schäden.

In der Gemeinde Pollença im Norden sind bereits über 200 Liter Regen pro Quadratmeter zusammengekommen. Mit Schneepflügen und schwerem Gerät ist die militärische Notfalleinheit Mittwochfrüh (1. März 2023) im Hafen von Palma eingetroffen. Die Einheiten sollen bei den Bergungs- und Aufräumarbeiten helfen.

Mallorca: Armee mit Hubschraubern an Rettungseinsatz auf Ferieninsel beteiligt

Nach dem intensiven Schneefall auf der spanischen Ferieninsel Mallorca haben die Behörden Rettungseinsätze für dutzende festsitzende Menschen gestartet. Die Regionalregierung der Baleareninsel teilte am Mittwoch (1. März 2023) mit, Sicherheitskräfte seien dabei, mithilfe von Hubschraubern in einer Bergregion festsitzende Menschen zu retten. Die Betroffenen seien bei „guter Gesundheit“.

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Die spanische Armee teilte mit, 90 Soldaten seien mit Schneepflügen im Einsatz, um Straßen vom Schnee zu befreien. Nach Angaben der örtlichen Behörden gelang es Einsatzkräften, die Straße zum Kloster Santuari de Lluc zu räumen, wo zeitweise hundert Menschen festsaßen. 20 von ihnen wurden am Dienstagabend evakuiert.

Das in der Gebirgskette Serra de Tramuntana im Nordwesten Mallorcas gelegene Kloster ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen. Die Behörden warnten am Mittwoch davor, zu Ausflügen dorthin aufzubrechen, um die schneebedeckten Berge zu besichtigen.

Mallorca: Sturmtief „Juliette“ wütet – Aufräumarbeiten laufen

Viele Straßen sind noch immer unpassierbar. Böen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 117 km/h und der heftige Schneefall richteten einen enormen Schaden an. Hunderte Bäume sind auf der Balearen-Insel umgestürzt. Doch Inselbewohnerinnen und -bewohner können schon bald aufatmen.

„Juliette zieht endlich ab!“, verkündete der nationale Wetterdienst „Aemet“ Mittwochvormittag via Twitter. Die Wetterlage bessert sich. Die Temperaturen steigen und die Niederschläge nehmen ab. Doch erst jetzt werden die Schäden nach und nach sichtbar.

Aufgrund der hohen Gefahrenlage durch das anhaltende Unwetter appellierte die Notrufzentrale an Bürgerinnen und Bürger, ihre Wohnung bis mindestens Dienstagmittag (28. Februar) nur in äußersten Notfällen zu verlassen.

„Andernfalls könnte es sehr heikel werden“, erklärte Ministerialamtsministerin Mercedes Garrido am Montagabend gegenüber dem Regionalsender IB3 und bestätigte die Aufforderung der Notrufzentrale.

Das Sturmtief sorgte vielerorts für Stromausfälle und überschwemmte Keller und Garagen. Besonders die Gemeinden Alaró, Vilafranca, Montuïri, Felanitx, Orient, Selva, Alqueria, Alaró, Alfàbia, Valldemossa, Pollença und Port d'Alcúdia waren betroffen, wie das „Mallorca Magazin“ berichtet.

Durch den heftigen Niederschlag waren bereits sieben Sturzbäche über die Ufer getreten. Um Autofahrerinnen und -fahrer nicht zu gefährden, wurden deshalb 15 Straßen auf der Insel gesperrt.

Eine Frau in einer roten Regenjacke läuft über eine verschneite Straße.

Eine Frau läuft durch die verschneiten Straßen von Valldemossa. Bis Dienstag appelliert die mallorquinische Regierung an die Bevölkerung, das Haus nicht zu verlassen.

Wegen 40 Zentimetern Neuschnee, Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h und acht Meter hohen Wellen galt in der Tramuntana im Nordwesten der Insel bis Dienstagabend, 18 Uhr noch Warnstufe Rot.

Im Norden, Nordosten und Süden Mallorcas galt Dienstag die Warnstufe Prange. Hier wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h und bis zu fünf Meter hohe Wellen erwartet. (afp, eg, js)