Nach der Flut-Katastrophe soll sich ein pensionierter Soldat in Ahrweiler als Führungskraft ausgegeben und Befehle erteilt haben. Berichten zufolge hat er jetzt eine Anzeige an der Backe.
Ex-Soldat erteilt Befehle – jetzt hat er Anzeige am Hals

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Amtsanmaßung oder Geltungsdrang? Ein Ex-Oberst soll sich bei den Aufräumarbeiten im Raum Ahrweiler als Führungskraft aufgespielt haben. Unser Symbolfoto zeigt die Einsatzkräfte am 30. Juli 2021 in Ahrweiler.
Hagen. Seine Zeit als aktiver Soldat ist längst vorbei, trotzdem soll sich ein Mann in den Hochwasser-Krisengebieten als Führungskraft ausgegeben und Befehle erteilt haben.
Nun hat der frühere Soldat einem Bericht der „Westfalenpost“ zufolge eine Anzeige wegen Amtsanmaßung und Missbrauchs von Titeln an der Backe, die der Verband der Reservisten erstattet haben soll.
Flut-Katastrophe: Pensionierter Soldat soll Befehle erteilt haben
Der ehemalige Oberstleutnant des Kommandos Spezialkräfte habe sich nach der Flut im Raum Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) als „Führer Kommandozentrale und Stabsgruppe“ ausgegeben sowie einen „Befehl Nr. 1 zur Durchführung von Unterstützungsleistungen“ erteilt und im Internet veröffentlicht.
Laut dem Bericht hat der Verband außerdem ein Ausschlussverfahren gegen den früheren Offizier eingeleitet. Dieser habe vorgegeben, „er sei eine Einsatzkraft und habe Befehlsgewalt, und das geht nicht“, zitiert das Blatt den Präsidenten des Reservistenverbandes, Patrick Sensburg, der auch CDU-Bundestagsabgeordneter ist.
Ex-Oberst soll Reichsbürger-Bewegung angehören
Patrick Sensburg zufolge sei der Ex-Oberst und sein Umfeld der sogenannten Reichsbürger-Szene zuzurechnen. Diese zweifelt die Legitimität der Bundesrepublik Deutschland an. (dpa/cw)