Seltenes PhänomenBald Polarlichter über Deutschland? Das könnte gravierende Folgen haben

Eine starke Sonneneruption könnte in den kommenden Tagen zu Polarlichtern auch in Deutschland führen. Allerdings könnte das Naturphänomen auch zu ernsten Problemen führen.

Washington. Wie die US-Weltraumbehörte Nasa und die Wetterbehörde NOAA mitteilten, könne die durch die Eruption am Donnerstag ausgesandte Energie jedoch auch negative Folgen haben.

Die Strahlung könne zwar Menschen nichts anhaben, doch „wenn sie intensiv genug ist, kann sie die Atmosphäre in der Schicht stören, in der GPS- und Kommunikationssignale übertragen werden“, erklärte die Nasa.

In Mitteleuropa und auch in Amerika könnten ungewöhnlicherweise Polarlichter zu sehen sein, weil die hochenergetischen Teilchen gewisse Atome in der Erdatmosphäre zum Leuchten bringen können. Um das Phänomen sehen zu können, müsste allerdings auch das Wetter mitspielen und zumindest zeitweise den Blick auf den Himmel zulassen.

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Polarlichter über Deutschland? Meteorologe mit Wetteraussichten

„Die Chancen Polarlichter bis in mittlere Breiten zu sehen, steigen somit deutlich an und sind so gut wie schon lange nicht mehr“, erklärt auch Björn Goldhausen, Meteorologe von WetterOnline. Er erläutert die Aussichten: „Das Wetter spielt leider längst nicht in allen Landesteilen mit.“ Im Westen gebe es am Samstag dichte Wolken auf und im Südwesten auch etwas Regen. Allein von der Ostsee bis zum Alpenrand bleibe der Himmel meist klar.

In der Nacht zum Sonntag schwinden dann die Chancen noch weiter, Polarlichter zu Gesicht zu bekommen, „denn dann ziehen auch im Osten immer wieder dichte Wolken durch“. Dort werde der Blick auf den Sternenhimmel aber zwischenzeitlich auch frei. „In der Westhälfte bleibt der Himmel hingegen meist komplett wolkenverhangen.“

Polarlichter über Deutschland? Gravierende Folgen möglich

Sonneneruptionen sind plötzliche Strahlungsausbrüche auf unserem Zentralgestirn, bei denen häufig große Mengen hochenergetischer Teilchen ins Weltall geschleudert werden. Trifft ein solcher Sonnensturm die Erde, kann dies gravierende Folgen für Satelliten, Kommunikations- und Energieversorgungssysteme haben.

Die Eruption vom Donnerstag wurde in die stärkste Klasse „X“ eingestuft, dort aber nur mit der geringsten Stufe „1“ versehen. Nach Erklärung der Nasa ist eine Eruption mit der Stärke X2 doppelt so stark wie die nun Aufgetretene – erst ab X10, also der zehnfachen Stärke, allerdings spricht die Weltraumbehörde von einer „ungewöhnlich intensiven“ Eruption. (dpa/mg)