Autofahrerinnen und Autofahrer müssen fürs Tanken momentan deutlich mehr Geld bezahlen – das regt auf. Jetzt mischt sich die Deutsche Bahn in das Thema mit ein und löst mit einem Kommentar einen heftigen Shitstorm aus.
Spritpreis-ExplosionDeutsche Bahn mit markigem Spruch gegen Politik – doch es geht völlig nach hinten los
Die Spritpreise in Deutschland explodieren gerade. Derzeit ist sogar der Diesel teurer als das normale Benzin und Dieselfahrer müssen sogar mehr als zwei Euro pro Liter hinblättern. Das sorgt für viel Frust unter den Autofahrerinnen und Autofahrern – schließlich können sich nicht alle solche hohen Preise leisten.
Die Deutsche Bahn äußert sich zu dem Thema auf Twitter – das geht aber völlig nach hinten los und endet in einem heftigen Shitstorm. Was ist passiert?
Deutsche Bahn kommentiert Spritpreis-Explosion
Angefangen hat alles bei einem Tweet des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans. Er twitterte nämlich ein Video, in welchem er vor einer Esso-Tankstelle steht und die hohen Spritpreise kritisiert. Diese lagen zu dem Zeitpunkt bei 2,12 Euro pro Liter Diesel. „Das geht wirklich nicht mehr“, sagt Hans. „Jetzt ist ein Punkt erreicht, wo gehandelt werden muss.“ Er fordert eine Spritpreisbremse.
Daraufhin schaltete sich die Deutsche Bahn ein: Mit den Worten „Wenn es doch nur eine Alternative zum Auto gäbe…“ antwortet das Bahnunternehmen auf den Tweet von Tobias Hans. Der sarkastische Spruch trifft bei einigen jedoch auf Unverständnis und löst somit einen emotionsgeladenen Shitstorm aus.
Hitzige Diskussion über die Bahn als Auto-Alternative
Viele Nutzerinnen und Nutzer auf Twitter sind der Meinung, dass die Bahn keine gute Alternative zum Auto ist. Der Grund: Vor allem regelmäßige Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit durch viele Zugausfälle und zu hohe Preise. „UK hatte zwar den Brexit, aber wenigstens kommen deren Züge pünktlich. Könnt da ja mal nachfragen, wie die das machen“, kommentiert eine Nutzerin wütend.
Viele kritisieren auch die fehlende Barrierefreiheit in den Zügen und Bahnhöfen. Menschen mit Behinderung wird nämlich so schon die Entscheidung vorneweg genommen, die Deutsche Bahn als Alternative zum Auto zu nutzen. Außerdem haben Menschen, die auf dem Land wohnen, oft schlechte Zugangsmöglichkeiten zu einem Bahnhof, da der Streckenausbau teilweise echt miserabel ist und Landbewohner deswegen einfach auf ein Auto angewiesen sind.
Bahnfahren teurer als Autofahren? Heftige Diskussion
Vor allem die Preise werden in den Kommentaren des Tweets heftig diskutiert. Eine Nutzerin berichtet, dass in ihrem Fall „selbst bei einem Spritpreis von 2,12 Euro und spritschonender Fahrweise das Auto immer noch billiger als drei Spartickets von München nach Frankfurt und zurück“ ist und die Bahn somit keine echte Alternative darstellt.
Damit ist sie nicht alleine: Viele beklagen, dass das Auto einfach günstiger sei. Ein Nutzer schreibt sogar, dass „Bahnfahren teurer als ein Flug“ sei.
Andere geben jedoch wichtige Denkanstöße. „Wenn mehr Leute die Bahn nutzen würden oder könnten, könnte man auch die Preise senken“, kommentiert ein Nutzer. Außerdem lässt sich durch richtiges Buchen doch mehr Geld sparen als gedacht, wodurch das Bahnfahren bei einigen günstiger wird als das Autofahren. Angebote wie die Bahn Card oder der Super-Sparpreis können somit nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt deutlich schonen. (sai)