Eine bewaffnete Person hatte sich mit einem Kind in einem Wohnhaus verschanzt und auf Polizisten geschossen. Ein Spezialeinsatzkommando war wegen des Verdachts auf Kindeswohlgefährdung angerückt.
Angst in kleinem OrtVerdächtiger tot: Polizei fand Waffen, Munition und weitere gefährliche Gegenstände
Nach einem mehr als 35-stündigen Nervenkrieg in einer Gemeinde im Milower Land ist der bewaffnete Mann, der sich in einem Haus in Vieritz (Brandenburg) verschanzt und Schüsse abgegeben hatte, tot.
Der Verdächtige sei gegen 0.30 Uhr in der Nacht auf Sonntag (12. November 2023) im Dachgeschoss des Gebäudes in der Gemeinde Milower Land von den Einsatzkräften aufgefunden worden, sagte eine Polizeisprecherin. Ein Notarzt habe nur noch den Tod feststellen können. Die genauen Umstände des Todes müssten nun geklärt werden. Offen blieb zunächst, wie der Mann zu Tode kam.
Mann verschanzte sich in Haus: „Hochgradig aggressive Person“
Der laut Polizeiangaben „hochgradig aggressive“ Verdächtige hatte in der Nacht zu Samstag und am Samstagabend mehrere Schüsse aus dem Haus heraus und in dem Haus abgegeben. Über Stunden versuchten die Einsatzkräfte vergeblich, Kontakt zu ihm aufzubauen. Zuletzt konnten sie in das Haus im Ortsteil Vieritz vordringen. Was sich dort in der Nacht konkret ereignete, blieb zunächst ebenso offen wie das Motiv des Schützen.
Auf dem Wohngelände und im Haus seien Schusswaffen, Munition und weitere gefährliche Gegenstände entdeckt worden. Darunter sei auch eine Handgranate, sagte eine Sprecherin der Brandenburger Polizei der Deutschen Presse-Agentur am Samstagabend. Es sei davon auszugehen, dass sich noch weitere Schusswaffen im Besitz des Mannes befänden, der sich seit über einem Tag in dem Haus verschanzt hält.
Kind befreit und in Obhut des Jugendamtes übergeben
Ursprünglich hatten sich in dem Haus auch noch ein weiterer Mann sowie ein Kind mit seiner Mutter aufgehalten. Kind und Frau konnten in der Nacht zum Samstag das Gebäude verlassen. Dabei fielen der Polizei zufolge Schüsse aus dem Haus. Verletzt wurde niemand, viele Details sind derzeit noch unklar. Kind und Mutter sind aber in Sicherheit.
Der zweite Mann war bereits am Freitagnachmittag festgenommen worden, als er aus dem Haus kam. Er war ebenfalls bewaffnet. Die Polizei war am Freitag mit einem Großaufgebot zu dem Haus ausgerückt, um einen Beschluss des Amtsgerichts zu vollstrecken und das Kind dem Jugendamt zu übergeben.
Vieritz: Kleiner Ort mit rund 300 Einwohnern und Einwohnerinnen
Die Hauptstraße des kleinen Ortes und das Wohngebiet, in dem sich das Gebäude befindet, ist weiträumig abgesperrt. Anwohnerinnen und Anwohner wurden angehalten, ihre Wohnungen nicht zu verlassen.
Das Haus, in dem sich der Mann verschanzt hat, liegt im kleinen Ort Vieritz mit rund 300 Einwohnern und Einwohnerinnen in der Gemeinde Milower Land, etwa 20 Kilometer nordwestlich von Brandenburg an der Havel an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. (dpa)