Bei Frage nach HöckeAlice Weidel rudert in ARD-Show zurück: „habe damals einen Fehler gemacht“

AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel in der ARD-Show „Farbe bekennen“ am Dienstagabend (18. Februar 2025).

AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel in der ARD-Show „Farbe bekennen“ am Dienstagabend (18. Februar 2025).

Am Dienstagabend stellte sich AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel den Fragen von Markus Preiß, Studioleiter und Chefredakteur Fernsehen im ARD-Hauptstadtstudio. Als es um Björn Höcke ging, ruderte die Politikerin dann erneut zurück.

In wenigen Tagen steht die Bundestagswahl 2025 an. Der Wahlkampf läuft bei allen Parteien auf Hochtouren – das spiegelt sich auch im TV-Programm wider.

Einen Tag nach dem Bürgerdialog im ARD, der „Wahlarena“, bei dem alle vier Kanzlerkandidaten zu sehen waren, stellte sich Alice Weidel in dem Format „Farbe bekennen“, den Fragen von Markus Preiß, Studioleiter und Chefredakteur Fernsehen im ARD-Hauptstadtstudio.

In ARD-Show: Alice Weidel spricht über Björn Höcke

Anders als in der „Wahlarena“, bei der sich Alice Weidel auch mit persönlichen Fragen zu ihrer Ehe auseinandersetzen musste, ging es im Gespräch mit Preiß ausschließlich um Weidels politischen Pläne und das Wahlprogramm der AfD.

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Bei einer Frage wurde es dann hitzig. Markus Preiß ging auf ein Interview der „Bild“ ein, in dem Weidel erklärte, dass sie sich den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke als Minister vorstellen kann. Der Verfassungsschutz stuft seinen Landesverband als gesichert rechtsextremistisch ein.

Der Journalist stellt klar: „Das ist ein Mann, der für viele ein rotes Tuch ist, sie haben selber 2017 versucht, ihn aus der AfD auszuschließen. Sie haben ihm damals eine Nähe zum Nationalsozialismus im Bundesvorstand attestiert“ und hakte dann bei Weidel nach: „Ist Björn Höcke ein normaler Politiker geworden oder ist Ihre Toleranz für solche Stimmen in der AfD größer geworden?“

Die AfD-Chefin antwortet zunächst ausweichend: Das Parteiausschlussverfahren sei damals im Zuge seiner Dresdener Rede erfolgt, betont sie. „Ich habe ihn besser kennenlernen können. Herr Höcke ist ein freiheitlich denkender Mensch, der für die Rechte der Menschen eintritt“, so Weidel. Höcke sei ein „sehr, sehr guter Politiker“, betont die 46-Jährige, der – genau wie sie – das Land „voranbringen wolle“.

Die Politikerin ruderte schließlich erneut zurück und erklärte: „Und dementsprechend kann auch ich zugeben, damals einen Fehler gemacht zu haben, das auch mit unterstützt zu haben. Aber das ist bei uns alles intern geklärt und auch vom Tisch“.

Björn Höcke wurde bereits mehrfach wegen Volksverhetzung angeklagt. Mit seinen Reden und der Verharmlosung des Holocaust, sorgt er immer wieder für Empörung und war deshalb auch innerhalb der Partei lange umstritten. In der AfD in Thüringen ist er dennoch weiterhin erfolgreich.