In Belgien gibt es noch immer einen großen Teil der Gesellschaft, der nicht gegen Corona geimpft ist. Die Infektionszahlen steigen aber immer weiter.
Drastische Maßnahmen in BelgienUngeimpften droht Suspendierung vom Dienst
Brüssel. Angesichts deutlich gestiegener Corona-Zahlen hat Belgien eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal auf den Weg gebracht. Das Kernkabinett der Regierung beschloss die Vorgabe am Montagabend (15. November), wie mehrere Rundfunksender berichteten.
Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke sagte dem flämischen Rundfunk VRT, die „übergroße Mehrheit“ der Pflegemitarbeiter sei bereits immunisiert. „Doch es kann nicht sein, dass es noch eine kleine Minderheit gibt, die sich nicht hat impfen lassen.“
Bis zum 1. April sollen alle Betroffenen geimpft sein
Bis zum 1. April des kommenden Jahres soll nach Angaben des Ministers jeder Mitarbeiter im belgischen Krankenpflegebereich vollständig geimpft sein. Ansonsten drohe eine Suspendierung vom Dienst. Der Gesetzestext soll am Freitag dem gesamten Kabinett vorgelegt werden und geht dann in den Staatsrat, der eine beratende Funktion hat.
Die Zahl der Corona-Patienten auf Belgiens Intensivstationen war zuletzt stark gestiegen. Die Kliniken wurden laut Medienberichten zu Wochenbeginn aufgerufen, 50 Prozent ihrer Kapazitäten für Corona-Fälle freizuhalten und nicht notwendige Behandlungen zu verschieben.
Diskussion über Impfpflicht auch in Deutschland
Auch in Deutschland wird derzeit über eine Impfpflicht für den Gesundheits- und Pflegebereich diskutiert. Vor allem die Grünen dringen darauf und verweisen auf den Höchststand bei den Neuinfektionen. (afp)