Wahlergebnisse 2025Hochrechnungen auf einen Blick – katastrophales SPD-Ergebnis – schwierige Regierungsbildung

Deutschland hat gewählt! Die ersten Hochrechnungen ab 18 Uhr im Überblick.

Deutschland steht vor einem spannenden Wahlabend. Es geht um nichts weniger, als um die politische Zukunft unseres Landes. Wer wird in den kommenden vier Jahren regieren?

Die Union mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat nach den ersten Prognosen von ARD und ZDF die Bundestagswahl gewonnen. Zweitstärkste Kraft wurde die AfD. Die SPD fiel auf ein Rekordtief – die Partei von Noch-Kanzler Olaf Scholz stürzt auf ihr schlechtestes Bundestagswahlergebnis seit 1949 ab. Olaf Scholz gestand die Niederlage ein und gratulierte der Union zum Sieg. FDP und BSW müssen um den Einzug in den Bundestag bangen.

Die ersten Hochrechnungen wurden um 18 Uhr bekanntgegeben: Ihr bekommt alle Zahlen und Ergebnisse live hier bei EXPRESS.de.

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Hochrechnung – die Ergebnisse im Überblick, Stand 22 Uhr:

  1. Union: 28,5 Prozent
  2. SPD: 16,4 Prozent
  3. Grüne: 11,9 Prozent
  4. FDP: 4,5  Prozent
  5. Linke: 8,6 Prozent
  6. AfD: 20,6 Prozent
  7. BSW: 4,9 Prozent
  8. Andere: 4,6 Prozent

CDU/CSU: Bildung einer stabilen Regierung „Riesen-Herausforderung“

Thorsten Frei, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Abgeordneten im Bundestag, sieht die Bildung einer stabilen Regierung als „Riesen-Herausforderung“. Frei sagte im ZDF: „Wenn sich diese Prognose bewahrheiten sollte, dann wäre das eine enorme Herausforderung, auf dieser Grundlage eine stabile Regierung zu bilden.“ Nach der ZDF-Prognose wäre die Union auf zwei Partner angewiesen. Die Voraussetzungen seien insgesamt nicht ideal, eine stabile Regierung zu bilden, sagte Frei. Es müssten sich alle darüber im Klaren sein, dass es jetzt um die Zukunft des Landes gehe.

Bitter war der Abend für die Sozialdemokraten. SPD-Generalsekretär Matthias Miersch gestand eine „historische Niederlage für die SPD“ ein. „Das ist ein ganz bitterer Abend“, sagte Miersch im ZDF. Bei der Regierungsbildung sei nun die Union am Zug: „Klar ist, dass es jetzt den Regierungsauftrag an Friedrich Merz gibt.“

Verteidigungsminister Boris Pistorius fand noch deutlichere Worte für die SPD-Pleite: „Entscheidend ist, dass wir nüchtern festhalten müssen: Das ist ein niederschmetterndes, ein katastrophales Ergebnis. Da gibt es nichts daran zu beschönigen“, sagte der SPD-Politiker.

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Als historisch bezeichnete AfD-Chefin Alice Weidel das Wahlergebnis für ihre Partei. „Wir haben ein historisches Ergebnis eingefahren. Wir waren noch nie stärker im Bund“, sagte Weidel nach Bekanntgabe der ersten Prognosen in der AfD-Bundesgeschäftsstelle in Berlin. „Man wollte uns halbieren, das Gegenteil ist eingetreten“, fügte Weidel hinzu.

Sie erklärte erneut ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Union. „Unsere Hand wird immer ausgestreckt sein für eine Regierungsbeteiligung.“ Trotz der starken Zugewinne kann die Partei nicht auf eine Regierungsbeteiligung hoffen. Die anderen Parteien haben eine Zusammenarbeit ausgeschlossen.

Linken-Chef und Spitzenkandidat Jan van Aken hat sich begeistert über das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl geäußert. „Die Linke lebt“, sagte er vor einer jubelnden Menge in Berlin. Co-Parteichefin Ines Schwerdtner sprach vom „Comeback des Jahres“ und kündigte an, in den kommenden Jahren eine „Brandmauer“ gegen rechts sein zu wollen.

Auch Co-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek war sichtlich gerührt und versprach unter Tränen, dass die Linke im Bundestag für ihr soziales Programm kämpfen und als „verdammt starke Fraktion“ für Minderheiten und arme Menschen eintreten werde. „Was ist das für ein fulminantes Ergebnis“, rief sie ihren Anhängern zu.

Grünen-Chefin Franziska Brantner sieht nach dem Wahlergebnis noch viele Optionen zur Regierungsbildung. Der Abend sei noch ziemlich offen, sagte sie im ZDF. „Ich finde es zu früh, jetzt das eine oder andere auszuschließen. Für uns ist wichtig, dass die Demokraten dafür zur Verfügung stehen.“ Sie wies auf große geopolitische Herausforderungen hin.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht zeigt sich trotz schwacher Prognose zuversichtlich, den Einzug in den Bundestag noch zu schaffen. „Wir haben wirklich jeden Grund, hoffnungsvoll zu sein“, sagte Parteichefin Amira Mohamed Ali. „Wir schaffen das, wir kommen da rein.“

Wahl richtungsweisend für Spitzenkandidaten und Kandidatinnen

Die Wahl ist nicht nur richtungsweisend für Deutschland und Europa. Für einige der Spitzenkandidaten und Kandidatinnen geht es um die politische Zukunft.

Erfreulich: Es hat sich bis zum Nachmittag eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als noch bei der Bundestagswahl 2021 abgezeichnet. Nach ARD-Informationen lag sie 2025 bei 84 Prozent. (dpa/mg/susa)