Trump lässt schon Militär-Pläne erstellenUSA erwägen „Rückgewinnung“ – notfalls mit Gewalt

US-Präsident Donald Trump erwägt einem Medienbericht zufolge Optionen zur „Rückgewinnung“ des strategisch wichtigen Panamakanals, notfalls mit Militärgewalt.

Wie der US-Sender NBC News am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf zwei US-Regierungsvertreter berichtete, forderte das Weiße Haus das Militär auf, „Optionen für eine Erhöhung der amerikanischen Truppenpräsenz in Panama auszuarbeiten“.

Dies reiche von einer verstärkten Sicherheitszusammenarbeit zwischen den USA und Panama bis hin zu einer tatsächlichen Inbesitznahme. Letztere wird jedoch als „weniger wahrscheinliche“ Option bezeichnet.

Panamakanal: US-Militäreinsatz könnte notfalls erwogen werden

Das Weiße Haus und das US-Verteidigungsministerium reagierten zunächst nicht auf eine Bitte der Nachrichtenagentur AFP um Stellungnahme.

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Panamas Außenminister Javier Martínez-Acha sagte zu Reportern, dass sein Land „weiterhin entschlossen sein Territorium, seinen Kanal und seine Souveränität“ verteidige. Der Kanal gehöre den Menschen in dem mittelamerikanischen Land und das werde so bleiben.

Donald Trump hatte wiederholt damit gedroht, die Kontrolle über den Panamakanal zu übernehmen.

Panama machte mehrere Zugeständnisse an Trump und übte Druck auf ein Unternehmen aus Hongkong, das Häfen am Kanal betrieb, aus, sich zurückzuziehen.

Ein Frachtschiff fährt Mitte März unter der Las Americas-Brücke durch den Panamakanal.

Ein Frachtschiff fährt Mitte März unter der Las Americas-Brücke durch den Panamakanal.

„NBC News“ zufolge hat Admiral Alvin Holsey, Kommandeur des Southern Command, Verteidigungsminister Pete Hegseth Entwürfe für verschiedene Strategien vorgelegt. Ein US-Militäreinsatz zur gewaltsamen Einnahme des Kanals sei zwar nicht geplant, könne aber erwogen werden, falls eine verstärkte Truppenpräsenz nicht ausreiche, um Trumps Ziel zu erreichen. Hegseth wird voraussichtlich nächsten Monat Panama besuchen.

Die Trump-Regierung argumentierte immer wieder, China sei in der Nähe des Kanals zu stark präsent. Im Konfliktfall, so die Begründung, könnte Peking den Kanal für amerikanische Schiffe, darunter auch Militärschiffe, sperren.

Der von den USA gebaute Panamakanal war 1914 eröffnet worden. 1977 unterzeichneten der damalige US-Präsident Jimmy Carter und der damalige panamaische Militärmachthaber Omar Torrijos ein Abkommen zur Übergabe des Kanals an Panama, 1999 übernahm der panamaische Staat die Kontrolle über die Wasserstraße. Damals verließ auch der letzte US-Soldat das Land. (afp/mg)