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„Abgehobenheit oder Provokation?“Wütende Reaktionen auf Foto von Bundespräsident Steinmeier in Zug

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (hier am 13. Oktober in Neustrelitz) hat sich öffentlich zu der Masken-Affäre zu Wort gemeldet.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (hier am 13. Oktober in Neustrelitz) hat sich öffentlich zu der Masken-Affäre zu Wort gemeldet.

Ein Foto zeigt Bundespräsident Fank-Walter Steinmeier ohne Maske in einem Zug der Deutschen Bahn. Dabei schreibt die geltende Corona-Schutzverordnung eine Maskenpflicht vor.

Wegen eines Fotos, welches Frank-Walter Steinmeier in einem Zug ohne Maske zeigt, ist der Bundespräsident in die Kritik geraten. Der SPD-Politiker hat damit gegen die geltenden Corona-Regeln verstoßen.

Auf Twitter gab es aufgrund des Fotos teils wütende Reaktionen. „Ist es pure Abgehobenheit oder Provokation?“, fragt ein User – und fügt hinzu: „Wen wundert es da, dass die Gruppe der Protest- und Nichtwähler immer stärker wird.“

Kritik an Frank-Walter Steinmeier für Foto ohne Maske in Zug

Andere schreiben, Politikerinnen und Politiker lebten „eine Doppelmoral in vollen Zügen“. Ein weiterer User erklärt: „Es ist das Schlimmste, was einer Demokratie passieren kann: Wenn Bürger das Gefühl haben, dass für Politiker andere Regeln gelten als für die Bevölkerung. Genau dieses Gefühl gibt ausgerechnet das Staatsoberhaupt den Deutschen.“

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„Was hätte dagegen gesprochen, die Maske aufzubehalten. Allein schon wegen der Signalwirkung“, erklärt eine andere Userin.

Andere nehmen Steinmeier hingegen in Schutz und finden die Reaktionen überzogen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärt Masken-Eklat

In einer aktuellen Stellungnahme hofft Steinmeier auf Verständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern.

Er habe die FFP2-Maske am Dienstag (11. Oktober 2022) bei der Zugfahrt etwa 40 Sekunden nicht getragen, weil ein kurzes Video gedreht worden sei, was die Ankündigung der Reise nach Neustrelitz betroffen habe, sagte Steinmeier am Donnerstag (13. Oktober 2022) vor Journalistinnen und Journalisten in Neustrelitz. Der Aufsager sei zuvor mit Maske nicht zu verstehen gewesen, fügte der Bundespräsident hinzu.

Bei der Zugfahrt von Berlin nach Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern hätten er und alle anderen aus der Delegation sonst aber Mund-Nasen-Schutz getragen. Der Aufsager habe 30 Sekunden gedauert. Dazu seien je fünf Sekunden davor und danach gekommen.

Frank-Walter Steinmeier: „Ich bin sicher, viele verstehen das auch“

„Ich bitte um Verständnis dafür und bin sicher, viele verstehen das auch“, sagte der Bundespräsident bei einem Treffen mit dem slowenischen Staatspräsidenten Borut Pahor.

Er unterstütze zudem alle Maßnahmen der Bahn zur Eindämmung der Corona-Pandemie, sagte der Bundespräsident. Steinmeier hatte für seine Reihe „Ortszeit“ seinen Amtssitz für zweieinhalb Tage nach Neustrelitz verlegt und war dorthin mit dem Zug gefahren.

Das offizielle Foto, das ihn beim Aktenstudium zeigt, wurde auf seiner Internetseite veröffentlicht, das Video auf seinem Instagram-Account. Im Kurznachrichtendienst Twitter wurde danach darauf hingewiesen, dass in Zügen eine Maskenpflicht gelte. Das Bild, das Steinmeier ohne Maske zeigt, hatte für viel Kritik in den sozialen Medien gesorgt. (dpa/jv)