Eine britische Lippenleserin hat sich den Mini-Gipfel zwischen Trump und Selenskyj am Rande der Papst-Beerdigung im Vatikan genauer angesehen – und will eine kurze Warnung des US-Präsidenten ausgemacht haben.
Bei Papst-BeerdigungLippenleserin enthüllt Trumps kurze Warnung an Macron – vor Selenskyj-Gespräch

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (r.), US-Präsident Donald Trump (2.v.r), der französische Präsident Emmanuel Macron (l.) und der britische Premierminister Keir Starmer unterhalten sich am Rande der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan.
Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj sitzen im Inneren vom Petersdom, beide Stühle dicht herangezogen, die Politiker führen ein intensives Gespräch unter vier Augen: „Es war ein sehr symbolträchtiges Treffen, das das Potenzial hat, ein historisches zu werden, wenn wir gemeinsame Ergebnisse erzielen“, so beschrieb es der ukrainische Präsident.
Am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus kam es zu diesem Gespräch, die Fotos gingen schnell um die Welt. Es war das erste Aufeinandertreffen zwischen den beiden seit dem historischen Streit im Oval Office des Weißen Hauses Ende Februar, als sich die Politiker vor laufender Kamera zofften.
Trump: „Sie müssen mir einen Gefallen tun. Sie sollten nicht hier sein“
Rund 15 Minuten soll das Gespräch im Vatikan gedauert haben, das Weiße Haus bezeichnete es als „sehr produktiv“. Berater waren keine anwesend. Auf weiteren Bildern vom ukrainischen Präsidentenbüro sieht man zusätzlich den britischen Premierminister Keir Starmer und den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Alle vier Staatschefs schienen demnach in ein Gespräch vertieft zu sein.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (r.) und US-Präsident Donald Trump unterhalten sich am Rande der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan.
Doch was genau haben sie besprochen? Aufnahmen zeigen, wie Macron kurz vor dem Vieraugengespräch dem ukrainischen Präsidenten einen Handshake gibt und freundlich begrüßt, Trump dem Franzosen aber anschließend nicht die Hand gibt. Stattdessen nimmt er ihn beiseite und spricht kurz mit ihm. Laut einer britischen professionellen Lippenleserin soll er ihm eine kurze Warnung ausgesprochen haben, berichtet die „Sun“.
„Donald streckt seine Hände nach beiden aus und zieht sie zu sich heran“, erklärt Nicola Hickling. „Er sagt zu Macron: ‚Sie sind hier nicht im Recht. Sie müssen mir einen Gefallen tun. Sie sollten nicht hier sein.‘“ Offenbar möchte er allein mit Selenskyj sprechen.
Hier die Szene ansehen:
Selenskyj nickte zustimmend und der Pfarrer vor der Kamera drehte den Kopf zur Seite und soll besorgt ausgesehen haben über das, was er zwischen den Männern gehört hat.
Hickling analysierte auch das Videomaterial vom Mini-Gipfel zwischen Selenskyj und Trump. Ihr zufolge sagte der ukrainische Präsident in einer Szene: „Ich möchte, dass Sie das tun, aber nicht auf diese Weise.“ Trump antwortet: „Das ist eine sehr interessante Strategie. Sie haben eine Rückversicherung.“
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Offiziell erklärte Selenskyj nach dem Treffen: „Unter vier Augen konnten wir eine Menge besprechen. Wir hoffen auf ein Ergebnis aus den Dingen, die besprochen wurden.“ Dazu zählten der Schutz des Lebens der ukrainischen Bevölkerung, „ein vollständiger und bedingungsloser Waffenstillstand“ sowie „ein verlässlicher und dauerhafter Frieden“. Selenskyj betonte zuletzt, dass die Ukraine zu einem bedingungslosen Waffenstillstand bereit sei. Nun sei Russland aufgefordert, dem zuzustimmen.
Und Trump? Der will den Krieg beenden, verlangt dabei vor allem von Kyjiw Zugeständnisse. Und erklärte, die Verhandlungen stünden kurz vor dem Abschluss. Nach dem Treffen im Vatikan zeigte er Zweifel an den Gesprächen mit Putin. Er kritisierte ihn offen und fragte, ob er überhaupt ein Interesse habe daran, den Krieg zu beenden. Und drohte mit Sanktionen. „Es bringt mich zum Nachdenken: Vielleicht will er den Krieg gar nicht beenden, sondern hält mich nur hin – und muss anders behandelt werden (...)“, schrieb Trump auf Truth Social.