Jetzt kommt alles ans LichtPutins Versprecher bei Pressekonferenz zeigt jetzt, was er wirklich vorhat

Der russische Präsident Wladimir Putin spricht am 16. Januar bei einem Treffen mit Leiterinnen und Leitern von Gemeinden während des Russischen Gemeindeforums in Moskau. Ein Versprecher zeigt, was er wirklich vorhat.

Der russische Präsident Wladimir Putin spricht am 16. Januar bei einem Treffen mit Leiterinnen und Leitern von Gemeinden während des Russischen Gemeindeforums in Moskau. Ein Versprecher zeigt, was er wirklich vorhat.

Knapp zwei Jahre lang dauert Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine nun schon und seitdem hat er verschiedene Argumente angeführt, warum er seinen Krieg, der in Russland nicht beim Namen genannt werden darf, begonnen hat. Nun hat sich Putin bei einem wichtigen Treffen versprochen – und womöglich zum ersten Mal die Wahrheit gesagt.

von Martin Gätke  (mg)

Die traurige Wahrheit lässt sich womöglich in wenigen Sätzen abhandeln: Putin hat grundlos einen Krieg gegen seinen Nachbarn entfacht und der Welt so seine imperialen Absichten vor Augen geführt. Putin will seine Macht vergrößern.

Bereits in Vorbereitung auf diese Absichten hat Russland zahlreiche Mythen in Umlauf gebracht, um die Invasion vom 24. Februar 2022 zu rechtfertigen.

Putin: Der Präsident und seine Mythen über den Krieg in der Ukraine

Russland befinde sich im Krieg mit dem Westen, die Ukraine sei nur NATO-Strohmann. Russland müsse sich gegen einen Aggressor verteidigen. Die Ukraine arbeite an eine „schmutzigen“ Bombe. Die Ukraine begehe Völkermord gegen die russische Bevölkerung. Russland müsse einen heiligen Krieg gegen die Satanisten in Kyjiw führen. Das sind nur einige der Kreml-Lügen.

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Im Normalfall verbreitet Putin auch in seinem eigenen Land diese Mythen, um die „spezielle Militäroperation“ zu rechtfertigen. Doch bei einem Treffen mit Leiterinnen und Leitern von Gemeinden während des Russischen Gemeindeforums am Dienstag (16. Januar 2024) rutschte ihm die Wahrheit heraus.

Statt der üblichen Worte „Befreiung“ oder „Denazifizierung“ im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine ließen seine Äußerungen über mögliche Friedensgespräche am Dienstag darauf schließen, dass seine Invasion eher durch imperiale Absichten vorangetrieben wird.

Putin: „Wir sollen das aufgeben, was wir in den letzten Jahren erobert haben“

„Dieser Verhandlungsprozess ist ein Versuch, uns dazu zu ermutigen, das aufzugeben, was wir innerhalb der letzten anderthalb Jahre erobert haben“, sagte Putin. Eine Verhandlung sei unmöglich. „Jeder versteht, dass das unmöglich ist, die herrschenden Kreise in der Ukraine verstehen das, und die westlichen Eliten verstehen das.“

Ein Ausschnitt der Putin-Pressekonferenz wurde unter anderem von Anton Gerashchenko, einem Berater des ukrainischen Innenministers, geteilt. Er fragte: „War es Absicht oder ein Versprecher?“ Unter dem Post kam es zu einer Debatte darüber, was Putin vielleicht zwischen den Zeilen sagen wollte. „Putin sagte damit, dass sein wahrer Grund für die Invasion Eroberung und Territorium sind“, heißt es in einem Kommentar.

Hier den Ausschnitt auf X ansehen:

Klar ist für viele Fachleute: Putin ist an keinen Friedensverhandlungen interessiert. Das erklärte auch Gustav Gressel, leitender Politikwissenschaftler bei der Berliner Denkfabrik „European Council on Foreign Relations“, gegenüber „Newsweek“.

Putin sei nicht an Verhandlungen interessiert, weil seine Gesamtstrategie darin bestehe, „einen langen Zermürbungskrieg zu gewinnen“.

Gressel weiter: „Das ist das Problem westlicher Politiker. Sie gehen immer von ihren eigenen Prämissen aus – dass man Kriege so schnell wie möglich beenden sollte. Für Putin ist das nicht seine Denkweise, er will Kriege gewinnen, nicht sie beenden.“