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Dunkle Wolken über WeltwirtschaftTrump prahlt auf Kongress: „Ich sag’s euch, diese Länder rufen uns an und küssen mir den Arsch“

Mit der zweiten Stufe von Trumps Zollpaket ziehen über der Weltwirtschaft dunkle Wolken auf. Für ein Schwergewicht im Welthandel gelten nun sogar Zölle von mehr als 100 Prozent.

Donald Trump (78) hat die zweite Stufe seines Zollpakets gezündet – seit Mitternacht amerikanischer Zeit (6.01 Uhr MESZ) sind sie in Kraft und lassen über der Weltwirtschaft noch dunklere Wolken aufziehen. Für ein Schwergewicht im Welthandel gelten nun sogar Zölle von mehr als 100

Für zahlreiche Länder gelten nun deutlich höhere Abgaben, darunter die Länder der Europäischen Union. Betroffen sind weltweit vor allem jene Staaten, mit denen die USA nach Regierungsangaben ein besonders hohes Handelsdefizit haben. Im Falle Chinas gelten nun sogar Zölle von 104 Prozent.

Donald Trump prahlt auf Republikaner-Kongress: „Ich sag’s euch, diese Länder rufen uns an und küssen mir den Arsch“

Während es an den Börsen bebt, prahlt der US-Präsident vor seinen Anhängern. Auf dem Republikaner-Kongress NRCC grölte Trump am Dienstag (8. April 2025, Ortszeit): „Ich sag’s euch, diese Länder rufen uns an und küssen mir den Arsch. Sie brennen darauf: ,Bitte, bitte, Sir, machen Sie einen Deal. Ich würde alles tun. Ich würde alles tun, Sir.‘“

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Bereits am Samstag war der erste Schritt des Maßnahmenpakets in Kraft getreten: pauschale Importzölle von zehn Prozent auf Waren aus allen Ländern. Bestimmte Waren sind von den Zöllen ausgenommen – etwa solche, für die bereits spezifische Zollregelungen gelten, wie Stahl- und Aluminiumprodukte sowie Autos und Autoteile.

Außerdem sind einige weitere Produkte wie Kupfer, Arzneimittel, Halbleiter, Holzprodukte oder bestimmte kritische Mineralien ausgenommen. Das Weiße Haus machte allerdings deutlich, dass Trump für diese Warengruppen schon bald Sonderzölle verhängen könnte.

Der US-Präsident hatte sein neues, gewaltiges Zollpaket bei einer Veranstaltung im Rosengarten des Weißen Hauses präsentiert – unter dem Titel „Tag der Befreiung“. Danach kündigten mehrere Länder Gegenmaßnahmen an.

Trumps Sprecherin Karoline Leavitt: Telefon klingelt „ununterbrochen“

Andere setzen auf Verhandlungen. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt sagte in Washington, bislang hätten sich fast 70 Länder an die US-Regierung gewandt - das Telefon klingele „ununterbrochen“. Einige Staatsoberhäupter wollten demnach sofort „ins Flugzeug steigen“, um die Verhandlungen aufzunehmen.

Für jedes betroffene Land wurde ein individueller Zollsatz festgelegt, der neben klassischen Einfuhrabgaben auch andere Handelshemmnisse abbilden soll. Daraus leitet sich der entsprechende US-Zoll auf Importe aus diesen Ländern ab.

Deutschland wird dabei nicht einzeln aufgeführt, sondern fällt unter den Satz von 20 Prozent für die gesamte Europäische Union. Ökonomen zweifeln jedoch an der Berechnungsgrundlage für die Länderliste und kritisieren, dass sie auf teils fehlerhaften Annahmen beruhe. Gegen China verhängte Trump nochmals höhere Zölle - wiederum als Reaktion von Gegenmaßnahmen Pekings.

Auch das Handelsverhältnis mit der EU ist Trump ein Dorn im Auge. Ein Angebot aus Brüssel, sämtliche Zölle auf Industriegüter beiderseits abzuschaffen, schlug Trump aus. Stattdessen forderte er, die EU solle als Ausgleich mehr amerikanische Energie importieren.

Für den Nachmittag wird erwartet, dass sich die EU auf erste Gegenmaßnahmen zu den US-Stahl- und Aluminiumzöllen einigt, die bereits vor Trumps großem Maßnahmenpaket in Kraft getretenen waren. Dabei werden entgegen ursprünglicher Planungen voraussichtlich keine Zusatzzölle auf amerikanischen Whiskey erhoben.

Konkret stehen nach Angaben aus EU-Kreisen etwa 25 Prozent auf Sojabohnen, Kleidungsstücke sowie Eisen-, Stahl- und Aluminiumwaren zur Abstimmung. Für andere Waren sollen zehn Prozent fällig werden. Insgesamt soll die Liste 66 Seiten umfassen.

Wie die FAZ berichtet, sollen manche Zölle bereits kommende Woche in Kraft treten. Die meisten Gegenzölle sollen demnach von Mitte Mai und die Abgaben auf Mandeln und Sojabohnen erst vom 1. Dezember an greifen.

Die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses des EU-Parlaments, Anna Cavazzini (Grüne), sprach von verhältnismäßigen und überlegten Gegenmaßnahmen, mit denen der Schaden für die USA größer als sei als für die EU.

Fehde im Weißen Haus: Musk schießt heftig gegen obersten Trump-Berater

Trumps Vorstoß ließ die Börsen weltweit einbrechen. Zwar ging es nach dramatischen Kursverlusten wieder etwas aufwärts. Doch die aggressive Handelspolitik der US-Regierung sorgt weiterhin für erhebliche Verunsicherung.

Es wird befürchtet, dass ein eskalierender Handelskonflikt die globale Wirtschaft in eine tiefe Krise stürzt. Auch in den USA wächst die Sorge vor einer Rezession. Selbst unter Trumps politischen Verbündeten regt sich Kritik.

So entlud sich eine öffentlich ausgetragene Fehde zwischen Tech-Milliardär Elon Musk und Trumps Wirtschaftsberater Peter Navarro – offenbar ausgelöst durch Differenzen über die neue Zollstrategie.

Navarro hatte angedeutet, Musk sei unzufrieden mit den Importzöllen, da das Geschäftsmodell seiner Firma Tesla auf günstige Bauteile aus dem Ausland angewiesen sei. Musk bezeichnete Navarro daraufhin als „Idiot“, der dümmer sei „als ein Sack Ziegel“.

Trump überzeugt: Das „goldene Zeitalter“ der USA beginnt

Es ist der bislang aggressivste Eingriff von Trumps Regierung in die globale Handelspolitik. Trump zeigt sich dennoch überzeugt: Nun werde das „goldene Zeitalter“ der USA beginnen.

Der US-Präsident will mit seiner Zollpolitik die heimische Produktion stärken und zugleich ausländische Handelspartner zu Zugeständnissen bewegen. Die erwarteten Zusatzeinnahmen sollen auch dabei helfen, im Wahlkampf versprochene Steuersenkungen zumindest teilweise gegenzufinanzieren. (dpa/susa)