Die Flut-Katastrophe hat vor allem den Westen Deutschlands schwer getroffen. Bundeskanzlerin Angela Merkel reist daher nach ihrer Rückkehr aus den USA am Sonntag (18. Juli) nach Rheinland-Pfalz.
Besuch im verwüsteten SchuldMerkel spricht von „surrealer, gespenstischer Situation“
Adenau. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Sonntag zu einem Besuch in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz eingetroffen. Gegen Mittag war Merkel in der Eifelgemeinde Schuld, die besonders schwer von der Flutkatastrophe getroffen worden war.
Die Kanzlerin wolle sich vor Ort ein Bild von der Lage machen, hieß es im Vorfeld. Begleitet wurde sie unter anderem von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD).
Unwetter: Merkel reist nach Rheinland-Pfalz
Der Ortsbürgermeister von Schuld, Helmut Lussi, begrüßte Merkel. Fernsehbilder zeigten sie auf einer Brücke im Gespräch mit Einsatzkräften. Die Unwetterkatastrophe im Landkreis Ahrweiler hat bislang 110 Todesopfer gefordert, 670 Menschen wurden verletzt.
Merkel sprach mit Einsatzkräften und Betroffenen. Sie fragte die Helfer, ob sie genug Schlaf bekämen, wie die Trinkwasserversorgung klappe, was ihre größten Probleme seien, auch wie es ihnen persönlich gehe. „Einen Kollegen hat es ganz schwer getroffen, da ist das ganze Haus weg“, sagte einer der Feuerwehrmänner. „Haben Sie noch etwas, was Sie uns mitgeben wollen?“, fragte Merkel am Ende des Gesprächs.
Adenau: Merkel verspricht Opfern schnelle Hilfe
Nach ihrem Besuch im Katastrophengebiet äußerte sich Merkel in Adenau noch einmal vor der Presse:„Ich bin heute hierhergekommen, um deutlich zu machen, dass wir uns von der Bundesseite ein reales Bild von dieser surrealen, gespenstischen Situation machen. Es ist erschreckend, ich würde sagen, die deutsche Sprache kennt kaum Worte.“ Es sei jedoch unglaublich beruhigend, wie die Menschen zusammenhalten, so Merkel.
Die Kanzlerin versicherte: „Wir stehen an Ihrer Seite, Bund und Land werden gemeinsam handeln, um die Welt wieder in Ordnung zu bringen. Wir werden bereits am Mittwoch ein Programm verabschieden, damit wir Hand in Hand mit dem Land schnell handeln können.“ Sie verspricht den betroffenen Gemeinden schnelle Hilfe, betont aber auch, dass man langfristig zu einer Politik übergehen müssen, die das Klima und die Natur stärker berücksichtige. (dpa/mei)