US-Wahl zwischen Trump und HarrisHeftige Szenen befürchtet: Gouverneur aktiviert Nationalgarde

Nach den dramatischen Ereignissen rund um die Wahl 2020 gibt es auch bei der diesjährigen US-Präsidentschaftswahl die Sorge, dass es nach dem 5. November härteste Auseinandersetzungen um das Ergebnis geben könnte - vor Gericht oder auf der Straße.

Ein erbittert geführter Wahlkampf geht in die Zielgerade, in der kurzen Zeit bis zum Wahltag werden Kamala Harris und Donald Trump noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um die letzten unentschiedenen US-Wähler auf ihre Seite zu ziehen.

Am Dienstag (5. November) fällt in einem äußerst knappen Rennen die Entscheidung, wer künftig an der Spitze der größten Wirtschafts- und Militärmacht der Welt stehen wird.

Heftiger Kampf um das Ergebnis nach dem 5. November befürchtet

Vor vier Jahren fand die Präsidentschaftswahl am 3. November statt, das Ergebnis stand erst vier Tage später fest. Trump hatte damals in der Wahlnacht sofort den Sieg für sich reklamiert und zugleich auf allen Kanälen die Behauptung vom Wahlbetrug verbreitet.

Alles zum Thema Donald Trump

Sollte Trump verlieren und erneut auf diese Weise handeln, „haben wir die Ressourcen und die Erfahrung“, um zu reagieren, sagte Harris in der vergangenen Woche. Trump ist dieses Mal nicht amtierend und hat nicht die Macht, die Bundesbehörden oder etwa die Nationalgarde für seine Zwecke zu nutzen. Damals setzte er alle Hebel in Bewegung, um das Wahlergebnis vor den Gerichten anzufechten - in keinem einzigen Fall erhielt er Recht.

Hier lesen: Stimmung im US-Wahlkampf extrem angespannt Nun provoziert Trump mit übler Gewaltfantasie zu Kritikerin

Kurz vor der US-Präsidentschaftswahl nährte Trump erneut altbekannte Spekulationen, wonach nur Betrug seine zweite Präsidentschaft verhindern könne. Dieses Mal ist sein Lager besser vorbereitet: Es hat eine Armee von 100.000 Freiwilligen und tausende Anwälte rekrutiert, die den Auftrag haben, die „Korrektheit“ der Wahlen zu überwachen. Es wird ein heftiger Kampf um das Ergebnis nach dem 5. November befürchtet.

Der demokratische Gouverneur des US-Bundesstaates Washington, Jay Inslee, hat bereits Mitglieder der Nationalgarde in Bereitschaft versetzt. Dies wegen möglicher Ausschreitungen im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen nächste Woche, wie Inslee auf seiner Webseite schreibt.

Er wolle sicherstellen, dass Washington voll und ganz vorbereitet sei auf allfällige zivile Unruhen, so Inslee. Im Südwesten des Bundesstaates Washington kam es diese Woche bereits zu einem ersten Zwischenfall, als in einer Wahlurne ein Brandsatz gezündet wurde, der Hunderte Stimmzettel beschädigte oder zerstörte. (afp/mg)