Der ehemalige US-Präsident Donald Trump will es noch mal machen und hat den Wahlkampf eröffnet. Wie gewohnt mit deutlichen Ansagen.
US-WahlkampfTrump mit Kampfansage: „wütender denn je“ – und mit Steilvorlage für Putin
Donald Trump hat am Samstag (28. Januar 2023) mit einer Kampfansage an das „korrupte politische Establishment“ den US-Wahlkampf eröffnet und seine erneute Kandidatur für das Amt des Präsidenten deutlich gemacht.
Er sei „wütender und entschlossener denn je“, sagte Trump vor mehreren hundert Menschen in der Kleinstadt Salem im Bundesstaat New Hampshire. „Wir brauchen einen Präsidenten, der ab dem ersten Tag bereit ist, loszulegen“, sagte der 76-Jährige.
Donald Trump will noch einmal US-Präsident werden
Später reiste Trump zu einem zweiten Auftritt nach Columbia weiter. In der Hauptstadt des Bundesstaats South Carolina sagte der Rechtspopulist vor hunderten Anhängern und Anhängerinnen, die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr sei „unsere einzige Chance, unser Land zu retten“.
Beide Veranstaltungen sollen seiner ins Stottern geratenen Kampagne Auftrieb verleihen, nachdem Trump bereits Mitte November angekündigt hatte, ein drittes Mal für das Präsidentenamt zu kandidieren.
Veränderungen in seiner politischen Botschaft waren nicht erkennbar: Trump wiederholte seine vielfach widerlegten Vorwürfe des Wahlbetrugs und verpasste seinen politischen Rivalen abschätzige Spitznamen. Die schärfsten Anschuldigungen erhob er dabei gegen Kritiker und Kritikerinnen in den eigenen konservativen Reihen, die „sogar noch gefährlicher als Demokraten und Demokratinnen“ seien.
Ehemalige Trump-Unterstützer wollen nicht mehr Spenden
New Hampshire und South Carolina gehören zu den ersten Bundesstaaten, in denen Anfang 2024 Vorwahlen für die nächste US-Präsidentschaftswahl abgehalten werden. In South Carolina könnten noch weitere Politiker und Politikerinnen ihren Hut in den Ring werfen, darunter die ehemalige Gouverneurin und einstige UN-Botschafterin Nikki Haley.
Mehrere ehemalige Unterstützer und Unterstützerinnen Trumps haben öffentlich erklärt, 2024 nicht mehr Trump durch Spenden zu unterstützen, sondern stattdessen den Gouverneur von Florida, Ron DeSantis. Er war bei den Midterms triumphal als Gouverneur des Bundesstaates Florida wiedergewählt worden, hat aber bislang nicht offiziell seine Kandidatur verkündet.
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Zuvor hatte Donald Trump der Propaganda des Kreml eine Steilvorlage geliefert. Er könne ein Ende des Krieges „binnen 24 Stunden“ aushandeln, behauptete der Republikaner.
Donald Trump äußert sich zum Ukraine-Krieg
Der Kreml griff das dankbar auf. Die USA könnten den „Krieg in der Ukraine“ rasch beenden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag (27. Januar 2023) der russischen Nachrichtenagentur Interfax.
„Der Präsident der USA kann das sehr schnell tun, indem er, sagen wir, seine Möglichkeiten einsetzt und dem Kiewer Regime faktisch einfach die Anweisungen erteilt“, so Peskow.
Der Westen hingegen erkennt das Recht der souveränen Ukraine an, sich gegen den russischen Eroberungskrieg zu wehren und unterstützt sie dabei massiv. Ohne diese Waffenhilfe könnte die Ukraine dem russischen Angriff kaum standhalten. (afp/dpa)