Zoff am Flughafen Köln/Bonn! „Goodbye Deutschland“-Auswanderer Marco Gülpen musste ohne Hündin Luna Richtung Mallorca fliegen. Grund dafür waren strenge Vorschriften.
Herzlos oder regelkonform?Airline verweigert Hund von Kölner „Goodbye Deutschland“-Star die Heimreise
Eigentlich wollte „Goodbye Deutschland“-Auswanderer Marco Gülpen mit Sack und Pack vom Flughafen Köln/Bonn Richtung Heimatinsel Mallorca fliegen. Der Kölner betreibt dort gemeinsam mit Ehefrau Tamara ein Hostal.
Doch aus der unproblematischen Heimreise, inklusive Corgi-Mix Luna, Sohn Giulio und zehn Gepäckstücken wurde nichts. Denn nicht alles, was der 58-Jährige am Flughafen aufs Gepäckband legte, sollte es Richtung Mallorca schaffen. Ausgerechnet Luna wurde der Flug verweigert!
Flughafen Köln/Bonn: Eurowings lässt Hündin nicht mitfliegen – wegen ein paar Gramm zu viel
„Der Eurowings-Mitarbeiter hat Luna sofort auf die Waage gesetzt. Sie ist ein sehr kleiner Hund. Trotzdem wussten wir, dass sie etwas zu viel – wohlgemerkt inklusive Transportbox – wog, um im Passagierraum mitfliegen zu dürfen. Was vorher vollkommen ausgeschlossen für uns war: Dass Luna im Frachtraum mitfliegt. Das ist in meinen Augen Tierquälerei! Normalerweise wird in solchen Fällen ein Auge zugedrückt. Man spricht ja hier von einer Art Toleranz. Aber der Mitarbeiter hat sofort seine Supervisorin gerufen und die meinte, dass wir das auf gar keinen Fall machen dürfen“, erzählt Marco Gülpen im EXPRESS.de-Interview.
Hintergrund: Hunde, inklusive ihrer Boxen, dürfen ein Maximalgewicht von acht Kilogramm nicht überschreiten, um im Passagierraum mitfliegen zu dürfen. Dass die Mitarbeitenden aber derart rigoros vorgehen, sogar wegen ein paar Gramm, sei für den Kölner völlig überraschend gewesen.
„Wir haben dann nochmal die Hundetasche ausgemistet. Wir haben sogar den Einlegeboden entfernt, um noch ein paar Gramm herauszuholen. Am Ende waren wir 1300 Gramm inklusive Tasche drüber. Das muss man sich mal vorstellen: Da steht eine Familie, mit Sack und Pack und zehn Gepäckstücken und dann wird dir gesagt, dass dein Hund ein paar Gramm zu viel wiegt. Hätte Luna draußen noch geschissen, dann hätte es vielleicht geklappt. Ich ärgere mich einfach über diese Herzlosigkeit und das fehlende Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen“, so Marco Gülpen weiter.
Andere Fluggäste versuchten das Personal zu überreden
Das Ende vom Lied: Marco Gülpen kontaktierte seinen Nachbarn, der die Familie zuvor zum Flughafen gefahren hatte und sich zum Zeitpunkt des Anrufs bereits auf halber Strecke zurück befand, dass er Luna doch bitte wieder abholen solle.
Am Folgetag wurde Luna von Tamaras Vater eingesammelt. Das Nachzügler-Duo soll am kommenden Wochenende nach Mallorca reisen.
„Luna ist generell immer nervös, wenn sie merkt, dass wir verreisen. Es waren unheimliche Strapazen für sie. Tamara war auch total aufgelöst. Es flossen Tränen. Sogar andere Fluggäste redeten auf das Personal ein, das sich übrigens nicht vollkommen einig zu sein schien. Einige Mitarbeitende schlugen sich auf unsere Seite und versuchten die Supervisorin zu überreden. Leider vergeblich.“
Offenbar schien auch Lunas Transportbox zu groß geraten zu sein. Für Marco Gülpen vollkommen unverständlich. Der kuriose Grund: „Lunas Box ist eine Nummer großer, als die, die wir 2022 dabei hatten. Damals sagte uns das Personal, dass wir eine größere besorgen sollen.“
Eurowings: „Grund für diese Gewichtsgrenze liegt in der Flugsicherheit“
Doch was sagt eigentlich Eurowings? Ein Sprecher der Airline teilte auf EXPRESS.de-Anfrage mit: „Wir können nachvollziehen, dass Familie Gülpen ihren Hund sehr gerne mit nach Mallorca genommen hätte – und wir hätten ihn gerne geflogen. Aber für die Mitnahme von Tieren in der Kabine gilt die 8-Kilo-Regel inklusive Tasche/Box. Der Grund für diese Gewichtsgrenze liegt in der Flugsicherheit. Je schwerer ein Tier in der Kabine, desto größer das Risiko für Besitzer und mitreisende Passagiere im Falle von Turbulenzen. Bei wenigen Gramm hätte es möglicherweise eine Kulanzregelung gegeben, aber 1,3 Kilo mehr überschreiten die Gewichtsgrenze sehr deutlich. Deshalb war die Entscheidung des Check-in-Personals auch korrekt. Mit dem Kauf eines Flugtickets verpflichtet sich übrigens jeder Passagier zur Einhaltung dieser Regelungen, die ja der Flugsicherheit aller an Bord dienen.“ (cw)