„Absolut außergewöhnlich“Atze Schröder bricht bei Lanz in Tränen aus

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Anita Schwarz, Tochter der Holocaust-Überlebenden Eva Szepesi, applaudiert Comedian Atze Schröder in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. Schröder hatte sich bei ihrer Mutter für die Nazi-Verbrechen seines Vaters entschuldigt.

von Stefanie Puk  (puk)

Köln – Falsche Locken trafen jetzt auf echte Gefühle!

Ruhrpott-Ikone Atze Schröder wurde in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz am späten Donnerstagabend sehr emotional und gab überraschende Details über seine Familie preis.

Atze Schröder: Bittere Tränen bei Markus Lanz

Der Komiker, der sich sonst in privaten Dingen sehr bedeckt hält und nicht einmal seinen richtigen Namen offenbart, brach nach einer Aussage sogar in Tränen aus.

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Dieser Auftritt muss Atze Schröder viel Kraft gekostet haben. Denn der Comedian ließ bei Markus Lanz einen tiefen Einblick in seine Gefühlswelt zu. Der TV-Star („Alles Atze“) sprach über seinen vor neun Jahren verstorbenen Vater (†87). Schon da musste Schröder die Tränen unterdrücken.

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„Es fällt mir schwer, über ihn zu sprechen, wir waren sehr gut befreundet, hatten zwar auch unsere Konflikte, aber er ist sehr glücklich gestorben“, erinnerte er sich.

Doch es wurde noch viel emotionaler − auch für die Holocaust-Überlebenden Eva Szepesi und deren Tochter.

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Comedian Atze Schröder reicht Eva Szepesi (2.v.l.), Holocaust-Überlebende, die Hand. 

Atze Schröder entschuldigt sich für Nazi-Verbrechen seines Vaters

Denn Schröder erzählte nicht nur von den Schicksalen seiner Oma und seines Onkels, die sich tragischerweise das Leben nahmen, sondern er entschuldigte sich – für die Nazi-Verbrechen seines Vaters.

„Es waren viele Tragödien in unserer Familie, die unter den Teppich gekehrt wurden“, sagte Schröder. Sein Vater habe als Soldat die „schlimmsten Sachen“ im Krieg gemacht, gestand er mit zittriger Stimme, dann vergoss er sogar Tränen.

Was dann folgte, beeindruckte sicher viele Zuschauer im Studio und an den Bildschirmen: Schröder gab Szepesi in der Sendung die Hand und entschuldigte sich: „Es tut mir leid. Wir dürfen nie vergessen!"

Szepesi bezeichnete Schröders Geste nach der Aufzeichnung als „absolut außergewöhnlich“. (sp mit dpa)