„Bares für Rares“Expertin kann Gemälde nicht zuordnen – dem Händler-Team ist das aber völlig egal

Bei diesem Ölgemälde stand die „Bares für Rares“-Kunstexpertin Dr. Friederike Werner vor einem Rätsel: Trotz Signatur konnte sie den Künstler nicht eindeutig festlegen. Dabei war der für die Preisfindung von großer Bedeutung ...
 (Bild: ZDF)

Bei diesem Ölgemälde stand die „Bares für Rares“-Kunstexpertin Dr. Friederike Werner vor einem Rätsel: Trotz Signatur konnte sie den Künstler nicht eindeutig festlegen. Dabei war der für die Preisfindung von großer Bedeutung ... (Bild: ZDF)

Bei der Expertise blieben noch einige Fragen zum Kunstwerk offen, doch das hielt die Händler nicht von hohen Geboten ab.

Bei einem Ölgemälde, das in der Freitagsausgabe der ZDF-Trödelshow auf dem Expertentisch landete, stand die „Bares für Rares“-Kunstexpertin Dr. Friederike Werner vor einem Rätsel: Trotz Signatur konnte sie den Künstler nicht eindeutig festlegen. Dabei war der für die Preisfindung von großer Bedeutung.

„Was für eine Stimmung, toll!“, gefiel Horst Lichter die japanische Landschaft auf Anhieb. Das Bild bekam Remo aus der Schweiz vom Mann einer verstorbenen Dame geschenkt, um die sich seine Frau lange gekümmert hatte: „Wir können es leider nicht gebrauchen von den Räumlichkeiten her.“ Darauf abgebildet war der bekannte Vulkan Fujiyama. „Es ist ein ganz zauberhaftes Landschaftsbild, was sehr, sehr große Ruhe ausstrahlt und außerordentlich fein gemalt ist“, schwärmte die Expertin.

„Bares für Rares“-Händler liefern sich knallhartes Wettbieten

„Wer hat denn dieses schöne Bild gemalt?“, wollte Horst Lichter wissen. Friederike Werner zuckte die Schultern: „Das ist die Frage. Das können wir nicht ganz genau sagen.“ Dabei befand sich doch eine gut lesbare Signatur in der rechten Ecke. „Es ist signiert worden von Charles Wirgman“, bestätigte Werner. Allerdings: „Es gibt zwei Maler dieses Namens: Vater und Sohn. Beide stammen aus England.“

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Die Expertin tippte aufgrund der Malweise auf den Vater: „Ich vermute, es ist Charles Wirgman I., kann es aber nicht mit Bestimmtheit sagen.“ Denn über den Sohn war wenig bekannt. Entstanden sein könnte das Kunstwerk zwischen 1870 und 1910, je nachdem, ob es früher vom Vater oder später vom Sohn gemalt wurde. „Bei Auktionen werden die beiden auch miteinander verwechselt und es gibt unterschiedliche Zuschreibungen“, erklärte Werner.

Zwischen 500 und 2.500 Euro wünschte sich Remo. Auch bei der Bewertung setzte die Expertin eine größere Spanne an und schätzte den Wert auf 2.500 bis 4.500 Euro. Für Remo eine schöne Überraschung: „Boah, damit hätte ich nicht gerechnet!“ Auch im Händlerraum war man angetan: „Oh, das ist aber schön“, zeigte Händler Fabian Kahl sofort Interesse. „Schöne Stimmung, ne?“, fühlte sich auch David Suppes magisch angezogen. „Da kriegen wir alle Fernweh.“ Die Unsicherheit der Zuschreibung hielt die Händler nicht von hohen Geboten ab.

Fabian Kahl erhöhte sogar sein eigenes Gebot von 1.500 Euro auf 2.000 Euro: „Wir können uns ja hocharbeiten.“ Benjamin Leo Leo tat es ihm gleich und ging auf 2.500 Euro. Und so war die Expertise erreicht – und kurz darauf übertroffen, denn Kahl bot 5.000 Euro: „Ich liebe sowas!“

Während David Suppes bei 5.500 Euro noch über ein weiteres Gebot nachdachte, erhöhte Kahl auf 5.800 Euro, dann direkt auf 6.000 Euro. Damit hängte er seinen letzten Konkurrenten endgültig ab. Suppes grummelte: „Ich mag dich jetzt ein kleines bisschen weniger.“

„Bares für Rares“-Händler zahlt Extra-Taschengeld

Außerdem wurde die Ansteckuhr von Le Roy & Fils mit einer Gravur aus dem Jahr 1889 verkauft, die der Experte auf 900 bis 950 Euro schätzte. Die 900 Euro bekam der Verkäufer von Susanne Steiger, die sich sofort in die Uhr verliebte: „Dieses türkisfarbene Blatt finde ich wirklich ganz, ganz zauberhaft.“

Die Bremer Stadtmusikanten aus Hutschenreuther-Porzellan aus dem Jahr 1970 nach einem Entwurf von Karl Tutter waren 100 bis 150 Euro wert. Es wurden sogar 260 Euro draus, die Steve Mandel für die Porzellanfigur ausgab.

Die Schweizer Kuhglocke aus dem Jahr 1903 bewertete der Experte mit 300 bis 500 Euro. Für 170 Euro gab das Verkäuferpaar die Glocke an Benjamin Leo Leo ab. Der testete gleich den Klang und war ganz begeistert von seinem Kauf. Der Diamantring aus der Zeit um 1950 war laut Expertenschätzung 700 bis 800 Euro wert. Die Begeisterung im Händlerraum war so groß, dass die Verkäuferin am Ende sogar 1.300 Euro von Fabian Kahl bekam.

Die Tischkegelbahn aus Holz aus den 1930er- oder 40er-Jahren hatte einen Wert von 150 bis 200 Euro. Benjamin Leo Leo bezahlte 200 Euro, die der kleine Paul ausgehandelt hatte: „Er war so ein harter Verhandler, was soll ich machen?“ Er legte sogar noch einen Zehner extra als Taschengeld obendrauf. (tsch)